Am Ende die Hand reichen



Holger Topp ist Geschäftsführer der WLV-Geschäftsstelle in Lübbecke. Der Jurist ist seit 2006 als Mediator tätig. Im Wochenblatt-Interview verrät er, in welchen Fällen eine Mediation sinnvoll ist und wie das Verfahren abläuft.

Wochenblatt: Für welche Rechtsbereiche eignet sich eine Mediation?

Holger Topp: An erster Stelle sind es die Familien- und Generationenkonflikte, Erbstreitigkeiten, Konflikte mit Pächtern/Verpächtern oder Nachbarn, Jagdgenossenschaftskonflikte sowie zunehmend Scheidungsfälle auf Höfen.

Wochenblatt: Wer sollte bei einer Mediation mit am Tisch sitzen?

Topp: An den Gesprächen sollten möglichst alle teilnehmen, die am Konflikt beteiligt sind, auch jene, die im Hintergrund nicht sofort in Erscheinung treten, zum Beispiel die Partner/-innen der weichenden Erben.

Wochenblatt: Wie läuft ein Mediationsverfahren üblicherweise ab?

Topp: In einer professionellen Mediation unterscheiden wir vier Phasen. Sind die Vorbereitungen (erste Phase) geklärt, geht es an eine Themensammlung (zweite Phase). Die Beteiligten formulieren, was ihnen am Herzen liegt und welche Themen ihnen wichtig sind.

In der dritten Phase folgt die Interessenklärung. Hier werden mit verschiedenen Techniken die wirklichen Bedürfnisse der Beteiligten herausgearbeitet. In der vierten Phase der Mediation entwickeln die Beteiligten gemeinsam Ideen und Visionen, die bei der Lösung ihrer Probleme helfen können. Der Mediator begleitet den Gesprächsprozess. Am Ende sollen die Beteiligten ihren Konflikt selbst lösen. As

Das ausführliche Interview mit Holger Topp lesen Sie im Schwerpunkt "Erben und Vererben", der in Wochenblatt-Folge 48/2014 erschienen ist.


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