„Alm-Auftrieb“ in Sundern-Allendorf

Im Allendorfer Naturschutzgebiet "Steinert" bei Sundern, Hochsauerlandkreis, verbeissen in diesem Jahr erstmals seit über 70 Jahren wieder Ziegen Büsche und Sträucher und schützen so die „Steinert“ vor der drohenden Verwaldung. Zahlreiche seltene Pflanzen auf den Kalkmagertrockenrasen werden damit nachhaltig gerettet.

Träger des Beweidungsprojektes ist der Verein „Fickeltünnes – 600 Jahre Stadt Allendorf e.V.“. der das Stadtjubiläum im Jahr 2007 vorbreitet und durchgeführt hat. Heute ist dieser Verein mit ca. 500 Mitgliedern als Heimatverein aktiv. Ein Teil des Reinerlöses aus dem Jubiläumsjahr wurde auf Beschluss der Vereinsmitglieder in das Ziegenbeweidungsprojekt investiert, um das Naturschutzgebiet Steinert zu erhalten. Die gesamte Maßnahme hat 32.000 € gekostet, heißt es in einer Pressemeldung des Vereins. Die EU und das Land NRW haben das Naturschutzvorhaben mit 80 % der Kosten bezuschusst.

Das jährliche Mähen der Naturschutzfläche durch die biologische Station HSK e.V. soll zukünftig entfallen. Diese Arbeit übernehmen die Walliser Schwarzhalsziegen, eine vom Aussterben bedrohte Rasse. Sie wurde als die am besten geeignete Ziegenrasse für den ursprünglichen Naturschutz ausgewählt. Die schöne Optik der markant gefärbten Ziegen, die in Deutschland in nahezu in jedem Zoo zu sehen sind, dürfte ein zusätzlicher Anreiz für Besucher und Schulklassen sein, sich das Naturschutzprojekt aus der Nähe anzusehen, hoffen die Projektträger. Zudem führt der beliebte „Fickeltünnes-Rundwanderweg“ durch das Gehege, sodass Wanderer die Ziegen beobachten oder mit etwas Glück sogar streicheln können.