Agravis bläst der Wind ins Gesicht

Eine bittere Bilanz: 2016 ist der Umsatz der Agravis-Gruppe um rund 11 % zurückgegangen. Am stärksten waren die Umsatzeinbußen in den Geschäftsfeldern Energie und Pflanzen.

Um rund 11 % ist der Umsatz der Agravis-Gruppe im zurückliegenden Jahr zurückgegangen. Wie der seit Januar dieses Jahres amtierende Vorstandsvorsitzende der AGRAVIS Raiffeisen AG, Andreas Rickmers, in Münster bekanntgab, betrug der Umsatz 2016 rund 6,2 Mrd. €. Das Ergebnis vor Steuern sank um 8 % auf nunmehr 41,6 Mio. €.

Als Ursachen für diese Entwicklung nannte Rickmers zum einen die gesunkenen Preise bei Rohöl, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie bei Agrarprodukten. Zum anderen verwies er auf den Verkauf von drei Gesellschaften der Agravis-Gruppe an die Ceravis AG. Die drei Gesellschaften hatten zuletzt ein Umsatzvolumen von rund 300 Mio. € erzielt. Trotz dieser Trends konnte Agravis das Eigenkapitel um 10 % auf 567 Mio. € steigern. Die Eigenkapitalquote stieg nach Angaben des Unternehmens auf 31,3%.

Umsatzeinbrüche bei Energie und Pflanzen

Am stärksten brach 2016 der Umsatz im Geschäftsfeld Energie ein, das den Handel mit Brenn- und Kraftstoffen sowie Schmierstoffen und Holzpellets umfasst. Im Holzpellet-Geschäft wurden immerhin noch einige "positive Impulse" vermeldet. Insgesamt aber ging der Produktumsatz um 17 % auf 1,04 Mio. € zurück.

Einen Umsatzrückrang um 15 % meldete das Agravis-Geschäftsfeld Pflanzen. Zurückgeführt wird diese Marktschwäche auf niedrige Preise bei Agrarerzeugnissen, einen geringeren Export bei Getreide, Einsparungen bie Betriebsmitteln sowie auf einen intensiveren Wettbewerb.

"Zufrieden, aber mehr auch nicht"

Rickmers sprach von „kräftezehrenden Herausforderungen, erfolgreichen Kooperationen, guten Akquisitionen, klugen Allianzen und einen zielgerichteten Ausbau der Internationalisierung". Außerdem verwies er auf „beachtliche Investitionen“ in die regionalen Standorte. Gleichwohl sei Agravis "gerade in schwierigen Zeiten“ in der Lage, unternehmerische und strategische Akzente zu setzen.

Das Ergebnis vor Steuern sei „am unteren Ende unserer Erwartungen“, wie es Finanzvorstand Johannes Schulte-Althoff auf der Bilanzpressekonferenz formulierte. Man sei „mit dem Erreichten zufrieden, aber mehr auch nicht“.

Das Unternehmen setzt im laufenden Jahr unter anderem auf einen Ausbau des Geschäfts im süddeutschen Raum. 2016 wurden ein Spezialfuttermittelwerk in Straubing ("DoFU Donaufutter GmbH") sowie ein Agrarzentrum in Bamberg eröffnet, das in Ober- und Unterfranken das Direktgeschäft mit der Landwirtschaft vor allem bei Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Saatgut und Getreide betreibt.

Auf der Hauptversammlung am 11. Mai in Alpen/Kreis Wesel will der Vorstand vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 5 % auszuschütten. Str.