Ackern für Biodiversität

Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft udn Landwirte im Kreis Coesfeld starten ein Pilotprojekt: Blühstreifen, Untersaaten beim Mais sowie ein Dünge- und Ernteverzicht sollen die Artenvielfalt stärken.

Der intensive Mais- und Getreideanbau, Umbruch von Grünland und die vielen Entwässerungen im Münsterland haben dazu beigetragen, dass es immer weniger Rebhühner, Hasen, Fasane, Kibitze und Feldlerchen in der Feldflur gibt. Die "Stiftung Westfälische Kulturlandschaft" und Bauern im Kreis Coesfeld wollen jetzt mit dem Projekt „Energiepflanzenanbau und Biodiversität – Landwirte ackern zur Förderung der Biodiversität im Münsterland“ gegensteuern.

Zum Hintergrund
Die "Stiftung Westfälische Kulturlandschaft" in Münster wurde 2005 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist die Förderung des Natur- und Landschaftschutzes und die Bewahrung der bäuerlich geprägten Kulturlandschaft in Westfalen-Lippe. In den Gremien der Stiftung vertreten sind WLV und Landwirtschaftskammer, die Fachhochschule Soest, Vertreter der konventionellen und biologischen Landwirtschaft, der Naturschutzverbände, der Bio-Stationen sowie aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommen und Verwaltung.
www.kulturlandschaft.nrw

Das Projekt läuft bis März 2021 und wird vom Bundesamt für Naturschutz und der Landwirtschaftlichen Rentenbank ­gefördert. Es ist Teil des Verbundprojektes „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“, das der Deutsche Bauernverband bundesweit koordiniert.

Modellregion Kreis Coesfeld

Die Initiatoren sehen den Kreis Coesfeld als Modellregion. Es gibt 37 Biogasanlagen und eine intensive Veredlung.
Stiftungsgeschäftsführer Wolfgang König und seine Mitarbeiterin Christiane Baum informierten über die Inhalte und Ziele des Projektes:

  • In zwei Räumen von jeweils 500 ha werden auf bis zu 5 % der Gesamtfläche pro Jahr ackerbauliche Maßnahmen gefördert.
  • Landwirte, die Flächen anmelden, dürfen dort weder Pflanzenschutzmittel anwenden noch Dünger aufbringen (Ausnahme: Gülle bis max. 80 kg N/ha),
  • Die Förderflächen müssen mindestens 1000 m2 groß sein.
  • Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der Ertragsdifferenz zum herkömmlichen Maisanbau.
  • Von 2017 bis 2020 sollen in den Gebieten im Frühjahr und Sommer die Anzahl von Vögeln, Wildbienen, Schwebfliegen, Tagfaltern und Ackerwildkräutern erfasst werden.

Die Stiftung stellt den Landwirten das Saatgut zur Verfügung. Außerdem wird je nach Einzelmaßnahme ein jährlicher Ausgleich gezahlt. Gefördert werden sechs Maßnahmen, die eine enge Bindung an den Energiepflanzen­anbau aufweisen. Durch die Anlage von Blühstreifen, Untersaaten beim Mais und den Dünge- und Ernteverzicht beim Getreideanbau sollen Kleintiere, Vögel und Schmetterlinge Nahrung und Deckung finden.

Weitere Informationen bei der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft in Münster, Tel. (02 51) 41 75 181, baum@kulturlandschaft.nrw. As

Ein ausführlicher Bericht erscheint im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 6, vom 11. Februar 2016.


Mehr zu dem Thema