AC Biogas ist pleite



Wie das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) auf seiner Homepage mitteilt, hat das Unternehmen am Donnerstag vergangener Woche beim Amtsgericht Münster Insolvenz angemeldet. Der nach eigenen Angaben europaweit größte Biogaserzeuger betreibt an mehr als 100 Standorten Biogasanlagen mit einer Anschlussleistung von 103 MWel. Derzeit sind Anlagen mit einer Kapazität von 31 MWel zur Einspeisung von Biomethan in Betrieb. Zudem befinden sich mehrere Biogasprojekte mit einer installierten Leistung von 11 MWel in der Bauphase.

Erst vor einem halben Jahr wurde das 2004 als agri.capital gegründete Unternehmen in AC Biogas GmbH umbenannt. Rund 75 % des Firmenkapitals sollen in der Hand des US-Investmentfonds Alinda Capital Partners liegen, der 2011 in das Unternehmen eingestiegen war. Mehr als 400 Mio. € hat der Fond vor drei Jahren investiert – eine kräftige Finanzspritze, nach der es erst einmal steil bergauf ging.

Der unter anderem durch die Übernahme bestehender Anlagen gewachsene Konzern hatte vor allem vor, in Biomethanprojekte zu investieren und in diesem Geschäftsfeld weiter zu wachsen. Insider gehen davon aus, dass sich die US-Investoren nach dem Inkrafttreten des EEG 2014 und dem Wegfall wichtiger Zusatzvergütungen mangels ausreichender Rendite aus dem Biogasgeschäft zurückziehen wollten.

Zu den Leidtragenden könnten etliche Landwirte zählen, die mit der AC Biogas langfristige Lieferverträge für die benötigten Biogassubstrate abgeschlossen haben. Sie müssen nach der angemeldeten Insolvenz jetzt um ihre Einnahmen fürchten. Das Onlineportal topagrar.com hat mit einem auf Anlagensanierung spezialisierten Anwalt aus Hamm gesprochen. Dieser rät Rohstofflieferanten zu prüfen, ob sie ihren Lieferverpflichtungen im Rahmen des Insolvenzrechts weiter nachkommen müssen. BK