24 Leader-Regionen in NRW?

Es geht um 510 Mio. €, die Brüssel aus dem ELER-Fonds für 2014 bis 2020 dem Land NRW zur Verfügung stellt. Das Programm heißt Leader. Gefördert werden innovative Projekte von lokalen Aktionsgruppen. Im Kern geht es darum, dass sich die ländlichen Regionen in der EU eigenständig entwickeln. Die Projekte sollen unter anderem den Strukturwandel in den Dörfern und in der Landwirtschaft abfedern.

Das erste Programm (Leader+) wurde ab 2000 in drei NRW-Regionen umgesetzt. Das zweite Programm (2007 bis 2013) brachte zwölf NRW-Regionen finanzielle Vorteile. Für die nächste Förderperiode von 2014 bis 2020 stehen nun 510 Mio. € bereit.

Wettbewerb für die besten Konzepte

Auf einer Tagung des Zentrums für Ländliche Entwicklung (ZeLE) in Haltern wies Staatssekretär Horst Becker aus dem NRW-Umweltministerium auf Folgendes hin: Weil mehr EU-Geld zur Verfügung steht, will das Land wahrscheinlich 20 bis 24 Leader-Regionen in NRW auswählen. Der Wettbewerb für die besten Konzepte soll Mitte 2014 starten.

Laut Becker sollen sich Gemeinden und andere Träger vor Ort zusammenschließen und gemeinsam innovative Ideen entwickeln. Förderfähig sind insbesondere Projekte zur zunehmenden Alterung (demografischer Wandel), Tourismus, Mobilität auf dem Lande, Nahversorgung, Altersarmut, ärztlichen Versorgung sowie Projekte, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen helfen nach dem Motto: „Wir lassen kein Kind zurück.“

Die Akteure sollten sich jetzt zusammenschließen und eine aussagekräftige Bewerbung ausarbeiten, empfahl Becker. Dabei gebe es keine Denkverbote. Auch Projekte zum Klimaschutz oder zur Energiewende seien förderfähig. Leader fördert maßgeblich die von den Aktionsgruppen erdachten und den Gutachterbüros ausgearbeiteten Konzepte zur ländlichen Entwicklung.

Doch auch später gibt es in der Regel Zuschüsse aus anderen Fördertöpfen, wenn Maßnahmen konkret umgesetzt werden. Projekte zur Dorferneuerung setzen zum Beispiel die fünf Bezirksregierungen in NRW um. In Leader-Dörfern erhält ein Hausbesitzer zum Beispiel bis zu 30.000 €, wenn er die Außenhülle seines Gebäudes saniert.

Arbeitsplätze geschaffen

Gute Erfahrungen seit Anfang 2000 mit zwei Leader-Programmen hat die Region Südliches Paderborner Land (Altkreis Büren) gesammelt. Projektmanager Hans-Jürgen Altrogge wies darauf hin, dass die Gemeinden Lichtenau, Borchen, Bad Wünnenberg, Marsberg und Salzkotten eine Leader-Region bilden. Ein Verein koordiniert die vielfältigen Aktivitäten.

Es gibt zum Beispiel 47 Haufendörfer in der Region, in 28 Dörfern nimmt die Bevölkerung ab. Entwicklungskonzepte wurden erstellt. Mit Leader-Geld wurden zum Beispiel ein Waldschwimmbad, der Sintfeld-Höhenweg sowie Bauarbeiten auf der Burgruine Ringelstein gefördert. Altrogge: „Leader ist ein Programm zur Wirtschaftsförderung in der Region. Viele der erdachten Projekte werden von den Kommunen oder anderen Trägern kofinanziert. Das schafft Arbeitsplätze und kurbelt die heimische Wirtschaft an.“ Armin Asbrand

www.suedliches-paderborner-land.de