133 Mio. € für den Ökolandbau

Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin präsentierte NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel die "Öko-Landwirtschafts-Strategie NRW 2020".

Damit will die Landesregierung den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen forcieren. "Eine ökologische Landbewirtschaftung entspricht in besonderer Weise den Prinzipien einer nachhaltigen und verbrauchernahen Landwirtschaft", sagte Remmel. Damit solle die stetig wachsende Nachfrage nach Biolebensmitteln möglichst mit heimischer Ware gedeckt werden.

Insgesamt plant das Ministerium bis 2020 für die Förderung des Ökoanbaus rund 133 Mio. € aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln ein. Im abgelaufenen NRW-Programm von 2007–2013 betrugen die ausgezahlten Ökoförderprämien rund 84 Mio. €. Ergänzend zur Anbau-Förderung kommen noch Mittel für Bildungs- und Beratungsmaßnahmen, einzelbetriebliche Investitionen wie Stallbauten und die Vermarktung hinzu. "Wenn unsere Landwirte Gelder für Natur- und Tierschutzmaßnahmen oder den Ökolandbau erhalten, ist das keine Betriebssubvention, sondern ein Leistungsentgelt für öffentliche Güter. Dieser Wert wird immer mehr Menschen bewusst", betonte Remmel.

Bessere Vernetzung

Damit in Zukunft mehr in NRW erzeugte Bioprodukte bei den Verbrauchern ankommen, ist ein Schwerpunkt der Strategie, alle im Biomarkt tätigen Akteure besser zu vernetzen. "Es fehlen noch immer genügend Partner für eine erfolgreiche Vermarktung. Mit dem Prinzip der Regionalität erhalten wir Wertschöpfung vor Ort und können neue Marktstrukturen schaffen, von denen vor allem der ländliche Raum profitieren kann", erläuterte Minister Remmel.

Zahlen zum Ökolandbau

Seit 2011 stagniert der Zuwachs der Ökofläche und Ökobetriebe in NRW. Insbesondere der zu geringe Preisabstand zwischen ökologisch und konventionell erzeugten landwirtschaftlichen Produkten und die in den letzten Jahren stark gestiegenen Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen wirkten sich negativ auf die Bereitschaft zur Umstellung aus. Auch die hohen Investitionskosten bei Umstellungen von Tierhaltungen führten zu einer geringeren Umstellungsbereitschaft.

2014 gab es in NRW insgesamt rund 1.800 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit einer Fläche von etwa 70.000 ha. Das entspricht knapp 6 % aller landwirtschaftlichen Betriebe und rund 5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in NRW. Rund 1.550 Öko-Betriebe mit insgesamt etwa 61.000 ha nehmen an der Förderung zur Einführung und Beibehaltung des Ökolandbaus teil. Umwelt NRW


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