Reiche, arme Rentner

Wann haben Sie sich zuletzt die Frage gestellt, wann Sie vom Berufsleben in die Rente wechseln möchten? Und wie Sie sich in diesem Lebensabschnitt finanziell absichern? Das Thema hat viele Facetten. Auf jedem Hof sieht es anders aus.

Wann haben Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, zuletzt mit der Frage beschäftigt, wann Sie vom Berufsleben in die Rente wechseln möchten? Und wie Sie im dritten Lebensabschnitt finanziell abgesichert sind? Das Thema hat viele Facetten. Auf jedem Hof sieht es anders aus:

Da gibt es zunächst die Voll- oder Haupterwerbsbetriebe, deren Nachfolge gesichert ist. Wenn Sohn oder Tochter den Eltern freie Kost und Logis auf dem Hof gewährt und daneben eine angemessene Barrente jeden Monat zahlt, scheint die Welt in Ordnung. Häufig beziehen die Eltern zwei oder drei Renten von der Alterskasse und/oder der gesetzlichen Rentenversicherung. Dazu kommen häufig Auszahlungen aus der Lebensversicherung und weitere Einkünfte.

Finanziell gesehen, so unser Eindruck, geht es den meisten Altenteilern gut. Den Hof und die Verantwortung haben sie abgegeben. Und mal ehrlich: Viele ältere Semester sind heute sehr rüstig, sie fühlen sich nicht als Rentner. Sie arbeiten wie gewohnt auf dem Betrieb mit und unterstützen die junge Familie nach Kräften.

Anders sieht es auf den Höfen aus, die in der nächsten Generation nicht weiter bewirtschaftet werden oder wo kein Kind zu Hause bleibt. Diese Eheleute müssen beizeiten überlegen, wie viel Rente sie etwa von der Alterskasse erwarten können (jedes Beitragsjahr bringt derzeit etwa 13 € Rente), an wen sie ihre Flächen und die oft noch gut erhaltenen Ställe verpachten können. Gerade die Pachtpreise driften in NRW weit auseinander.

Wer am Niederrhein oder im Münsterland 30 oder 40 ha Acker gut verpachten kann, ist kein Fall fürs Sozialamt. Diese Bäuerinnen und Landwirte sollten bedenken, dass sie unter Umständen viel Steuern ans Finanzamt zahlen müssen und von bestimmten Einkünften Beiträge an die Krankenkasse abzuführen sind. Nicht wenige Landwirte besitzen erhebliche Vermögenswerte, aber einige fühlen sich arm, weil kein Kind den so mühsam aufgebauten Betrieb fortführen will.

Doch wir wollen Ihnen keine Angst machen, liebe Leser. Freuen Sie sich auf den dritten Lebensabschnitt, bleiben Sie gesund, nutzen Sie die Reiseangebote etwa der Landfrauen oder der Ehemaligen. Und lassen Sie sich beizeiten von den Experten des Bauernverbandes, der Buchstelle, oder Kreisstelle der Landwirtschaftskammer in puncto Altersvorsorge neutral beraten.

Heute schildern wir, wann Sie in Rente gehen können, wie Sie den Rentenabzug in der Rentenversicherung ausgleichen können und wie das Finanzamt zur Kasse bittet. Auch die Ratschläge eines freien Finanzberaters dürften viele Leser interessieren.