Grundstein für die neue Ernte

Die Getreideernte 2016 ist inzwischen bis auf wenige Restflächen unter Dach und Fach. So richtig zufrieden können die Landwirte damit nicht sein. Umso wichtiger ist es, die Herbstbestellung sorgsam vorzubereiten.

Die Getreideernte 2016 ist inzwischen bis auf wenige Restflächen unter Dach und Fach. So richtig zufrieden können die Landwirte damit nicht sein. Nicht nur, dass die Erträge und Qualitäten sich in vielen Regionen eher im unterdurchschnittlichen Bereich bewegen – im Vergleich zum Vorjahr liegen die Erzeugerpreise auch auf einem niedrigeren Niveau. Dazu kam noch die unbeständige, feuchte Witterung in der Ernte, die bei Landwirten und Lohn­unternehmern an den Nerven zerrte.

Jetzt gilt es, den Blick nach vorn zu richten. Die Herbstbestellung steht vor der Tür. Schaffen Sie jetzt die Grundlagen für eine hoffentlich bessere Ernte 2017. Der Raps ist zum großen Teil schon in der Erde, das Wintergetreide wird in wenigen Wochen folgen. Was wir jetzt brauchen, ist vor allem eines: Sonniges, trockenes Wetter, damit Bodenvorbereitung und Saat ohne Bodenverdichtungen erfolgen können.

Einige sehr schlechte Maisbestände auf schweren Böden zeigen in diesem Jahr leider eindrucksvoll, was passiert, wenn auf zu nassem Acker gearbeitet wird. Zeigen Sie Nervenstärke und starten Sie nicht zu früh. Gehen Sie mit Bodensonde und Spaten aufs Feld und kontrollieren den Bodenzustand, bevor Sie mit den schweren Maschinen auf den Acker fahren. Nur dann wissen Sie, wie nass der Unterboden ist und in welcher Tiefe Bodenverdichtungen liegen.

Darüber hinaus gilt es, die Kosten im Ackerbau im Auge zu behalten. Viele Betriebe, die schon seit Jahren auf den Pflug verzichten, zeigen, dass die Mulchsaat bei vergleichbaren Erträgen weniger Kosten verursacht. Auch die Grunddüngung gehört im Hinblick auf die drohenden schärferen Grenzwerte der neuen Düngeverordnung insbesondere in den Veredlungsbetrieben auf den Prüfstand. Hierzu geben wir Tipps in unserer Schwerpunktausgabe.

Voraussicht ist auch beim Pflanzenschutz angesagt: Die Resistenzen bei Ungräsern und Unkräutern nehmen besorgniserregend zu. Viele Probleme sind hausgemacht: Wer in engen, einseitigen Fruchtfolgen jedes Jahr die gleichen Wirkstoffe einsetzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Mittel nicht mehr wirken. Erinnern Sie sich an die Grundsätze eines vernünf­tigen Ackerbaus: Verzichten Sie auf zu frühe Saatzeiten, bauen Sie unter Umständen eine Sommerkultur in die Fruchtfolge ein und wechseln Sie die Wirkstoffe im Pflanzenschutz. Denn: Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, wird es schwierig: Auf Herbizide mit neuen, breit wirksamen Wirkstoffen sollten Sie nicht hoffen – die Industrie arbeitet zwar daran, in den nächsten Jahren ist aber nicht mit wirklichen Lösungen zu rechnen.