Geradelt, nicht gerädert

Radeln mit dem Elektrorad ist wie ein Pferderennen mit Eseln. Da fehlt der Sportsgeist – das sehen zumindest Vertreter der reinen Lehre so. Doch für die meisten ist Radfahren Freizeitspaß oder Mittel zum Zweck. Und hier punkten E-Bikes.

Radeln mit dem Elektrorad ist wie ein Pferderennen mit Eseln. Es ist nicht echt. Da fehlt der Sportsgeist, der Schweiß, der Muskelkater, der Kampf gegen den inneren Schweinehund – das sehen zumindest die Vertreter der reinen Lehre so. Doch für die meisten ist Radfahren keine Glaubensfrage, sondern Freizeitspaß oder Mittel zum Zweck. Und genau hier punkten E-Bikes.

Seit fünf Jahren elektrisieren Räder mit Motor die Zweiradbranche, und das angestaubte Reha-Image der Anfangszeiten ist längst abgestreift.

Wie der Zweirad-Industrie-Verband schätzt, laufen mittlerweile rund 2,5 Mio. E-Bikes auf Deutschlands Straßen. Statistisch gesehen fährt jeder achte Radler mit eingebautem Rückenwind. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Fahrradwelt ihre Konventionen über Bord geworfen hat. Denn es sind nicht nur Rentner auf den Elektrobikes unterwegs. Vor allem bei Freizeitradlern und jüngeren Pedaleuren kommen die Fahrräder mit dem Akku unter’m Sattel gut an.

Der Reiz ist die Technik. Je nach Unterstützungsstufe verstärkt der Antrieb die eigene Muskelkraft. Das macht Lust auf lange Radtouren und ist zugleich gut für die Fitness von Jung und Alt.

Das E-Bike bringt Mobilität in den Alltag:

  • Senioren hilft ein Elektrofahrrad, ihre Bewegung zu erhalten. Es unterstützt sie auf längeren Radtouren oder auf schwierigen Untergründen.
  • Berufstätige nutzen das E-Bike als Alternative zum Auto. Anstelle sich über Staus zu ärgern, radeln sie entspannt zur Arbeit und kommen weder verschwitzt noch ausgelaugt im Büro an.

Bei allem Positiven gibt es auch große Nachteile. Etwa der hohe Anschaffungspreis. Während ein normales Zweirad unter 1000 € kostet, sind Elektroräder zwei- bis dreimal so teuer. Auch in punc­to Sicherheit hat das Fahren mit

Akku-Unterstützung seine Tücken. Vor allem ungeübte Fahrer und Senioren müssen bedenken, dass sie viel schneller unterwegs sind. Sie selbst und andere Verkehrsteilnehmer unterschätzen die Geschwindigkeit – Unfälle sind die Folge. Anfänger sollten ein Sicherheitstraining absolvieren.

Dennoch lohnt es sich, einmal auszuprobieren, wie sich ein E-Bike anfühlt, und wie viel Spaß es bringt. Eine Probefahrt hat schon manchen Skeptiker überzeugt.