Karriere nach Klischee

Ob Frau oder Mann – in der Berufswahl stehen Jugendlichen sämtliche Türen offen. Dennoch gibt es auch eine Geschlechtertrennung auf dem Arbeitsmarkt. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass 2012 fast jeder zweite Mann und mehr als jede dritte Frau in einem Beruf mit einem jeweiligen Geschlechteranteil von über 80 % tätig war.

Zwar ist eine gute Ausbildung für junge Frauen heute genauso selbstverständlich wie für Männer. Allerdings gibt es nach wie vor Unterschiede in den Bildungslaufbahnen:

Etwa 71 % der jungen Frauen erreichen ein (Fach-)Abitur oder einen Realschulabschluss. Bei den Männern sind es rund 63 %.
Insgesamt gab es in Deutschland im Jahr 2012 rund 1,5 Mio. Auszubildende, wobei der Frauenanteil bei knapp 40 % lag.

Der beliebteste Ausbildungsberuf von Männern ist der Kraftfahrzeugmechatroniker, der beliebteste Ausbildungsberuf von Frauen ist die Medizinische Fachangestellte.
Von den Studierenden an Universitäten sind 52 % Frauen. Die stärker technisch ausgerichteten Fachhochschulen werden hingegen mehrheitlich von jungen Männern besucht.

Studienanfängerinnen entscheiden sich häufiger für ein Fach aus den Sprach- und Kulturwissenschaften, den Sozialwissenschaften, für einen Studiengang im Bereich Gesundheit oder für ein Lehramtsstudium. Männliche Studienanfänger belegen überwiegend Fächer wie Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaften oder Technik.

Maurer sind Männer


Im Jahr 2012 hatten 19 % der Frauen mittleren Alters einen Bürojob. Die zweitgrößte Gruppe bildeten die Gesundheitsdienstberufe. Hierzu zählen unter anderem Krankenschwestern, Hebammen oder Heilpraktikerinnen.

Einen „typischen“ Männerberuf, der mit Abstand am häufigsten ausgeübt wird, gibt es nicht. Männer mittleren Alters waren am häufigsten in der Unternehmensleitung oder -beratung tätig (6 %). Die größte Männerdomäne unter den Berufen ist der Maurer. Auf 1000 Maurer kommen lediglich 4 Frauen.

Männer sind Nesthocker


Im Jahr 2011 lebten noch mehr als die Hälfte aller jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 25 Jahren im Haushalt der Eltern. Dabei handelt es sich zu zwei Dritteln um junge Männer. Mit 30 Jahren wohnt noch etwa jeder 8. Mann bei den Eltern, bei den Frauen nur noch jede 20.