Landfrauen machen sich stark für die Gleichberechtigung von Mann und Frau und vor allem für lebendige Dörfer, verdeutlichte Anne Babilon auf dem Landfrauentag des Hochsauerlandkreises in Meschede-Olpe. Doch auf dem Land können Menschen nur bleiben, wenn es Schulen in den Dörfern gibt, Ärzte praktizieren und das Internet schnell ist und das Handynetz lückenlos, betonte die Sprecherin des Kreisvorstandsteams am vergangenen Samstag vor gut 250 Gästen.
Hier sind Auszüge aus der moderierten Grußwortrunde:
- Kristin Becker berichtete vom neuen Arbeitskreis "Junge Landfrauen", der Frauen zwischen 20 und 40 Jahren ansprechen möchte. Dieser hat aktuell 44 Mitglieder und macht ein eigenes Programm für die Gruppe.
- Landrat Dr. Karl Schneider richtete eine Bitte an seine Zuhörerinnen: Frauen, die einen höheren Frauenanteil in Parlamenten und Vorständen fordern, sollten auch bereit sein mitzuarbeiten.
- Landfrauen finden mit ihren Anliegen in der Landespolitik Gehör, wenn sie den Kontakt zu den Abgeordneten suchen, berichtete der Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff. Viel Applaus erhielt er für seine Aussage, dass der aktuelle Umgang der Öffentlichkeit mit der Landwirtschaft nicht akzeptabel sei. Bauern könnten nicht allein die Schuldigen sein für das was in der Umwelt schief läuft. "Landwirte sind nicht Teil des Problems, sondern sie sind Teil vieler Lösungen", betonte der Politiker und meinte damit, dass sich die Stickstoffproblematik, der Klima- und Artenschutz nur gemeinsam mit den Landwirten angehen lasse.
- Natalie Tent, Regionalmanagerin der Leaderregion, ermunterte die Landfrauen, sich verstärkt iin den Leaderprozess einzubringen. Sie lud den Verband ein, mitzudiskutieren oder auch ein Projekt durchzuführen.
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Die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten
Im Festvortrag mit dem Titel "Kirche - Karneval - Klapse" informierte Komiker und Diakon Willibert Pauels aus Wipperfürth über das sehr ernste Thema Depressionen auf humorvolle Weise. Der Büttenredner - selbst von Depressionen betroffen - berichtete, dass in Deutschland etwa 5 Mio. Menschen an dieser Krankheit leiden. "Wie ein Mehltau liegt eine Depression über einer Person. Ich habe selbst viele schlimmen Phasen ausgehalten, die aus einer Suppe aus Angst und Niedergeschlagenheit bestand", beschrieb Pauls. Liebevolle Zusprache könne nicht helfen.
Depression sei eine Krankheit, die in professionelle Hände gehöre. Ursache sei in sehr vielen Fällen eine Stoffwechselstörung bei den Botenstoffen im Gehirn. Diese könne mit Antidepressiva behandelt werden. Mit therapeutischer Hilfe müssen Betroffene lernen, krank machende Gedanken und Lebensumstände zu ändern. Er selbst habe gelernt, die Dinge im Leben aus einer anderen Perspektive zubetrachten: "Nicht die Dinge sind entscheidend, sondern wie wir sie sehen. Wechseln Sie die Perspektive, dann ändern sich die Dinge."
Betroffenen Angehörigen gab Pauels den Rat: Setzen Sie Ihre Energie dahinein, den Betroffenen zum Hausarzt zu bekommen. Der Arzt soll eine Einweisung in eine Psychatrie schreiben.
Goldener Meisterbrief überreicht
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