Von Müttern und Töchtern

Ihre Mutter-Tochter-Beziehung beschreiben viele Frauen – wenigstens phasenweise – als „schwierig“. Anregungen, die andere besser verstehen zu lernen, erhielten die Teilnehmerinnen beim Landfrauentag in Oesede.

"Wir sind alle Töchter und die meisten von uns auch Mütter“, begrüßte Mechthild Husmann am Montag rund 75 Landfrauen aus der Region Weser-Ems. „Sie erfahren heute ganz exklusiv, dass Mütter auch Menschen sind“, fuhr die pädagogische Mitarbeiterin der Landvolkhochschule in Oesede, Kreis Osnabrück, fort. Denn "Mütter sind auch Menschen" lautete der Titel des Vortrages von Psychotherapeutin und Buchautorin Claudia Haarmann.

"Das Beste"

Einige Thesen des Vortrages diskutierten die Landfrauen später mit Bildungsreferentin Judith Soegtrop-Wendt. Darunter die Aussage: „Jede Mutter möchte nur das Beste.“ Wichtig ist, so Claudia Haarmann, sich einzugestehen, dass es etwas gibt oder gab, wo dieses Beste vielleicht nicht gelungen ist.

In diesem Zusammenhang brachten die Landfrauen auch Claudia Haarmanns wiederholte These an, dass bei Störungen in der Beziehung zur Tochter „Mütter nicht schuld sind“ und „nichts dafür können“. Die Landfrauen kamen in ihrer Diskussion zu dem Schluss, dass Fehler zu machen in der Tat nicht unbedingt etwas mit Schuld zu tun hat. In dem Moment oder in der vergangenen Situation hat es eine Mutter vielleicht nicht besser gewusst.

Sich aktiv neu begegnen

Um der Beziehung zwischen Mutter und Tochter Auftrieb zu geben, motivierte Mechthild Husmann die Landfrauen in ihrem Workshop dazu, „aktiv“ zu werden. Sie forderte die Frauen in einem ersten Schritt auf, Ideen für gemeinsame Unternehmungen zu entwickeln. Dabei entstanden Anregungen wie: eine Kanutour, alte Filme oder Fotos ansehen, ein Wandertag oder Familienrezepte ausprobieren.

Im nächsten Schritt durften die Landfrauen konkrete Einladungen zu einer Unternehmung mit ihrer Tochter oder Mutter basteln. Mit Dankesworten oder Sprüchen wie „Du bist genau die richtige Mutter/Tochter, weil …“ erhielt jede einzelne Karte eine ganz persönliche Note. Damit sie ihrer Bestimmung tatsächlich zukommen, standen Umschläge, Porto und eine Briefbox parat. Barbara Geerdes