Summen, zirpen, duften

Um eine bunt blühende Blumenwiese anzulegen, braucht man gutes Saatgut, viel Geduld und ein bisschen Einsatz im ersten Jahr. Landschaftsgestalter Helge Jung verrät noch mehr Tipps.

Blumenwiesen sind äußerst pflegeleicht – verglichen mit Zierrasen, der gemäht, vertikutiert, gedüngt und von Unkraut befreit werden will. „Außerdem“, sagt Helge Jung, „sind Blumenwiesen einfach wunderschön“. Der Landschaftsgestalter aus Werther bei Bielefeld ist so etwas wie der Blumenwiesenfachmann der Region.

Im Frühjahr anlegen

Dafür braucht man eine sonnige Fläche sowie Zeit und Gerät für einen Arbeitseinsatz: Sofern es sich nicht um eine Neuanlage auf offener Fläche handelt, muss die alte Grasnarbe abgeschoben werden. Wiesenblumen mögen es nicht so nährstoffreich wie die Rasengräser. „Jetzt im Frühling ist der beste Zeitpunkt dafür“, sagt Helge Jung, „es ginge aber auch im Spätsommer oder im Frühherbst.“

Mit der Hand einsäen

Die nackte Erde wird mit der Harke oder Egge saatfein gemacht – dann wird gesät. Am besten per Hand, als Faustregel 2 bis 4 g Saatgut/m², auf 10 g/m² mit Sand gestreckt, damit es sich schön gleichmäßig verteilen lässt. Nicht einarbeiten, sondern nur anwalzen. Fertig.

Das richtige Saatgut

Samenmischungen gibt es recht günstig. Oft entfaltet sich nach wenigen Wochen tatsächlich eine wahre Blütenpracht – im ersten Jahr. Im zweiten blüht nur noch sehr wenig, im dritten fast nichts mehr. „Weil diese Blumenmischungen überwiegend aus einjährigen, schnell auflaufenden Ackerbegleitblumen bestehen, die sich zwar zum Teil selbst wieder aussäen, aber zum Keimen auf offene Flächen angewiesen sind“, sagt Helge Jung.

Besser vom Fachmann

Gebietsheimisches Saatgut finden

Diese Saatguthändler bieten gebietsheimische Wildblumen und -Kräuter als Mischung oder standortspezifisch im Baukastensystem an.
www.rieger-hofmann.de
www.hof-berggarten.de
www.syringa-samen.de

Helge Jung rät, lieber etwas mehr Geld zu investieren und das Saatgut von Fachfirmen zu beziehen. Es sollte zum eigenen Boden passen und aus gebietsheimischen Arten zusammengestellt sein. Preiswerter ist es, mehrere rund 50 m² große „Inseln“ mit echten Wiesenblumen anzulegen, von denen sie sich nach und nach über die ganze Fläche ausbreiten.

Der richtige Schnitt

Eine Blumenwiese wird zweimal im Jahr, Anfang Juni und Ende August, gemäht. Die Schnitthöhe sollte 8 bis 10 cm nicht unterschreiten. Wird zu selten gemäht, setzen sich konkurrenzstarke Gewächse durch. Wird zu oft gemäht, erwischt man zahlreiche Pflanzen vor der Samenreife, so dass sie sich nicht mehr verjüngen können. Sigrid Tinz

Den vollständigen Artikel lesen Sie in Wochenblatt Ausgabe 15/13.