Sortentipp: Für Beeren-Liebhaber

‘Dorman Red’ heißt die Züchtung aus Him- und Brombeere, die Obstexperten empfehlen.

Kenner mögen ‘Dorman Red’ schon kennen. Es handelt sich hierbei um eine Kreuzung der Amerikanischen Sandbrombeere (Rubus parviflorus) und der Himbeersorte ‘Dorsett’. Sie ist seit einigen Jahren im Handel und mittlerweile in gut sortierten Baumschulen erhältlich. Im Hausgarten sind ihre leuchtend roten Früchte ein Hingucker. Auch geschmacklich überzeugen sie.

Ruten mit weniger Dornen

Die Pflanze wächst ähnlich stark wie eine Brombeere und braucht ein Spalier, einen Zaun oder eine Pergola, die sie beranken kann. Die langen Ruten sind nur leicht bedornt. Das brombeerähnliche Laub färbt sich im Herbst leuchtend gelborange. Auf feuchteren Standorten fällt die Färbung weniger spektakulär aus. Werden die Triebe am Spalier befestigt, sind wegen des starken Wuchses Pflanzabstände von 3 bis 4 m sinnvoll. Die Pflanzen bilden nach den bisherigen Kulturerfahrungen keine Ausläufer und sind daher gut unter Kontrolle zu halten. Als Standort eignen sich sowohl vollsonnige, als auch halbschattige Plätze. Die Frosthärte ist sehr gut.

Krankheiten?

Gelegentlich wird beobachtet, dass Zikaden von benachbarten Rosen oder Brombeeren auf ‘Dorman Red’ überwandern und infolge der Saugtätigkeit leichte Schäden auf den Blättern verursachen. In den letzten Jahren konnte ein leichter Befall mit Falschem Mehltau festgestellt werden. Stärker befallene Triebe sollten entfernt werden.

Ernte ab Mitte Juli

Die Pflanzen fruchten regelmäßig und reichlich. Die saftigen, hellroten Früchte stehen in Dolden und entwickeln zur Reifezeit Mitte Juli bis Mitte August eine angenehme süß-saure Geschmacksnote. Vollreif entfalten die himbeerähnlichen Früchte ihr volles Aroma und verlieren dann von ihrer anfänglichen Säure. Die auffallenden Früchte können als schmackhaftes Naschobst, leuchtender Kuchenbelag, zu roter Grütze oder als Marmelade, bzw. Gelee verwendet werden. Die Früchte lassen sich auch gut einfrieren.

Individueller Rückschnitt

‘Dorman Red’ fruchtet wie Brombeeren am vorjährigen Holz. Am besten schneidet man die abgetragenen Ruten schon im Sommer nach der Erde stummellos ab. So können sich die jungen Triebe, die im ersten Sommer noch nicht gefruchtet haben, gut entwickeln. Sie sollten fächerförmig am Spalier befestigt werden. In rauen Lagen schneidet man eher im Frühling zurück. Hier dienen die alten Ruten etwas als Winterschutz. Überzählige, schwache und kranke Ruten sollten natürlich beim Schnitt mit entfernt werden. Die langen Ruten bilden bei Bodenkontakt schnell Wurzeln. Auch diese Triebe sollte man regelmäßig aus dem Bestand nehmen, da sonst schnell ein Dickicht entsteht. Thomas Neder