Schnecken checken

Gelb, gestreift oder nackt – nicht alle Schnecken im Garten geben Grund zur Sorge. Biologielehrer Burkhard Kriesten erklärt die Unterschiede.

Ob braunes oder gelbes Haus, kein einziges Band oder gleich sieben – Bänderschnecken sehen immer anders aus. Wer sie im Garten entdeckt, muss jedoch keine Angst um Salatherzen haben. Das sagt jedenfalls der Biologielehrer und Leiter des Biologiezentrums Bustedt im Kreis Herford, Burkhard Kriesten. „Gehäuseschnecken sind nicht besonders gefräßig“, so der Biologe.

Schnecken auch nützlich

Auch wenn Gartenbesitzer Schnecken am liebsten ganz verbannen würden, sind einige Tiere besser als ihr Ruf. Schnecken sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von vermodernden Pflanzen, Algen, Flechten und für uns giftigen Pilzen. Damit sind sie klassische Zersetzer im Wald und auf der Wiese. Dort sind sie an der Umwandlung von organischen Abfällen in Mineralstoffe beteiligt.

Friedliche Bänderschnecke

Bänderschnecken gehören zu den Gehäuseschnecken und tragen, wie ihr Name bereits verrät, eine Längsbänderung. Es gibt sie aber auch ohne Bänder. „Bei der Schwarzmündigen Bänderschnecke gibt es die klassische Variante in gelb mit braunen Streifen, aber auch rein gelbe oder rein braune Exemplare“, erläutert Burkhard Kriesten. Überall, wo Schnecken leben, fühlen sich auch diese Weichtiere wohl.

Große Weinbergschnecke

Etwas gieriger als Bänderschnecken ist die deutlich größere Weinbergschnecke. Sie ist geschützt und darf nicht abgesammelt werden. Weil ihr Gehäuse größer ist als das der Bänderschnecken, benötigt sie auch mehr Kalk. Den nehmen Gehäuseschnecken über Pflanzen auf, teils auch durch das Abraspeln des Untergrunds.

Schleimiger Schädling

Und doch sind nicht alle Schnecken willkommen. Deshalb hat Kriesten viele Tipps parat, um Schnecken in Schach zu halten. Das ist vor allem dann wichtig, wenn sich die Spanische Wegschnecke, eine Nacktschnecke, massenhaft vermehrt. Sie ist der größte Schädling im Garten, etwa 8 bis 12 cm lang und rötlich, braun-rötlich bis orange gefärbt.

Natürliche Fressfeine unterstützen

Grundsätzlich gibt der Fachmann Schneckengegnern mit auf den Weg: „Je natürlicher ein Garten, desto mehr Fressfeinde der Schnecken fühlen sich darin wohl.“ Wer den Garten nicht streng aufräumt, Blatthaufen für den Igel einrichtet und Totholzstämme der Erdkröte als Tagesversteck überlässt, hat gute Chancen darauf, dass sich ein Gleichgewicht einstellt und es nicht zur großen Schneckenplage kommt. Christina Nahrwold

Den vollständigen Bericht mit Tipps gegen Schnecken lesen Sie in Wochenblatt Ausgabe 15/26.