"Mama, du bist peinlich!"

"Mama, du bist peinlich!" - Sozialpädagogin Hanna Backhaus hält Vortrag über Teenager in der Pubertät beim Treffen der Kreislandfrauen in Lennestadt, Kreis Olpe.

Mama, du bist peinlich“, sagt Sohn oder Tochter plötzlich, wenn Mama ihn oder sie zum Abschied drückt oder den vergessenen Sportbeutel in die Klasse bringt. – Teenager schämen sich für das Verhalten ihrer Eltern.

Warum das normal ist, und wie Eltern angemessen reagieren, weiß Hanna Backhaus. Vorige Woche hielt die Sozialpädagogin aus Kassel einen Vortrag beim Treffen der Kreislandfrauen in Olpe.

Pubertät ist die Zeit der weitreichenden Entscheidungen. „Die Jugendlichen lösen sich von den Eltern ab und suchen ihre eigene Identität“, berichtete die Seelsorgerin. Die Suche nach dem eigenen Selbstbild erkläre auch, warum Töchter und Mütter häufig streiten. Dabei gehe es nicht um den Konflikt, sondern um Rollenbilder. Die Tochter stellt die Mutter als Bezugsperson auf die Probe: Will ich so werden wie sie? Wer will ich sein?

Raus aus dem Nest

Meistens jedoch suchen sich Teenager die Vorbilder außerhalb der Familie, weswegen sie lieber mit Freunden unterwegs sind. Auch die Beziehungen zu Gleichaltrigen werden neu überdacht. Freunde sind nicht mehr die Spielkameraden im Sandkasten. Vielmehr sind es die Personen, mit denen man sich stundenlang zurückzieht und quatscht oder ins Kino oder zur Disko gehen will. Plötzlich wird auch die Beziehung zum anderen Geschlecht kompliziert und spannend zugleich.

Noch richtig im Kopf?

Ärger ist nicht zu vermeiden. „Die Kinder machen Dinge, da fragen sich Eltern, ob ihr Sprössling noch ganz richtig im Kopf sei“, sprach die Referentin nicht zuletzt aus eigener Erfahrung. „Aber Kritik und Schimpfen hilft nicht weiter. Handeln Sie konstruktiv. Loben Sie eine andere Sache, die er an dieser Stelle gut gemacht hat.“ Dann riet sie: „Selbst wenn Sie innerlich kochen, nehmen Sie es mit Humor.“ rk

Den vollständigen Beitrag und Mutmach-Tipps der Referentin lesen Sie in Wochenblatt-Folge 18/2016, Seite 63