Langlebiger Grabschmuck aus Hauswurz

Hauswurze gedeihen nicht nur in Mauerspalten. Sie lassen sich auch zu Gestecken oder Kränzen verarbeiten. Besonders interessant für den Grabschmuck im November.

Vor den Totengedenktagen im November werden viele Gräber neu geschmückt. Meist gehört auch ein Kranz oder ein Gesteck zur jahreszeitlichen Grabdekoration. Diese soll gut aussehen, witterungsbeständig sein und keine hungrigen Kaninchen anlocken. „Hauswurze erfüllen alle diese Bedingungen“, berichtet Andrea Baumeister. Zusammen mit Ehemann Stephan betreibt sie eine Gärtnerei in Raesfeld, Kreis Borken.

„Lebende Kränze“

Unter dem Begriff „lebende Kränze“ vermarktet das Gärtnerpaar die dekorativen Hauswurz-Objekte. Denn die Stauden werden auf einem wasserspeichernden Substrat angeordnet, verwurzeln sich dort und wachsen weiter. Mit etwas Geduld und den richtigen Materialien kann man sich ein Hauswurz-Gesteck aber auch selbst heranziehen.

Torfmoos als Unterlage

„Als Grundlage für Dekorationen mit Hauswurz verwenden wir Torfmoos. Es speichert sehr gut Wasser, ohne zu faulen oder zu schimmeln“, sagt Andrea Baumeister. Sie wickelt das Moos zu Kränzen oder Gestecken und steckt dann die kleinen Hauswurzableger in die weiche Masse hinein.

Nun ist Geduld gefragt. Denn die Rosetten wachsen langsam. „Bis ein Kranz von 30 cm Durchmesser verkaufsfertig mit Rosetten bewachsen ist, dauert es etwa vier Monate. Bis er rundherum vollständig bedeckt ist, vergeht etwa ein Jahr. So schnell geht das aber nur im Gewächshaus. Es ist zwar nicht beheizt, schützt aber doch vor extremer Kälte und Nässe“, erklärt Andrea Baumeister.

Stetiges Erneuern

Der Hauswurzkranz hält länger als eine Saison. Er benötigt auch nur wenig Pflege. „Wenn die Moosunterlage trocken ist, taucht man sie für maximal eine Stunde in eine Schale mit 1 bis 2 cm Wasser“, rät Andrea Baumeister.

Sie weist auf eine Besonderheit der Hauswurze hin: Kommt eine Pflanze zur Blüte, was frühestens nach drei Jahren der Fall ist, stirbt sie danach ab. Die abgestorbenen Pflanzenteile lassen sich einfach aus dem Moos zupfen und durch Ableger ersetzen. So erneuert sich der Kranz stetig. Brigitte Laarmann

Den vollständigen Artikel finden Sie in Wochenblatt-Ausgabe 42/2013 in der Rubrik „Natur und Garten“ auf den Seiten 94-95.