Hepatitis C wird heilbar

Etwa neun von zehn Patienten, die an Hepatitis C erkrankt sind, dürfen jetzt auf Heilung hoffen. Neue, gut verträgliche Wirkstoffe können die Leberentzündung ausheilen lassen.



Seit Januar 2014 haben drei hochwirksame Wirkstoffe die Arzneimittelzulassung gegen Hepatitis C erhalten. Sie heißen ‚Sofosbuvir‘, ,Simeprevir‘ und ‚Daclatasvir‘. „Mit dem neuen Wirkstoffpaket können wir fast alle genetischen Varianten des Hepatitis C Virus schnell und effektiv bekämpfen, ohne dass dabei Interferone zum Einsatz kommen“, erklärt Dr. Markus Cornberg von der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Wirkstoffe seien gut verträglich und könnten eine Hepatitis C ausheilen lassen. Das ist neu und wichtig, denn Folgen einer chronischen Hepatitis C sind nicht selten eine Leberzirrhose und Leberkrebs.

Interferonfreie Therapie möglich

Bislang waren Patienten auf die langwierige Behandlung mit Interferon-alpha und Ribavirin bzw. auf eine Kombination mit antiviralen Medikamenten angewiesen. Doch viele Patienten haben diese Therapie nicht vertragen. Durch die Kombination von mindestens zwei der neu zugelassenen Wirkstoffe ist nun eine interferonfreie und zum Teil ribavirinfreie Therapie möglich.

Ende November und im Januar 2015 sollen weitere Wirkstoffe zugelassen werden. „So zum Beispiel eine Kombination aus ‚Sofosbuvir‘ und ,Ledipasvir‘ in einer Tablette oder die Kombination von gleich drei neuen antiviralen Medikamenten in einem Therapiekonzept“, informiert Dr. Markus Cornberg. In Studien wurden diese beiden Therapiekonzepte bereits bei rund 3.800 Patienten mit Genotyp 1 eingesetzt. Rund 96 % dieser Patienten konnten während einer Therapiedauer von 8 bis 24 Wochen geheilt werden.

Sehr hohe Kosten

Einige Wermutstropfen bleiben dennoch. So ist nicht abschließend geklärt, ob die neuen Wirkstoffe bei allen Genvarianten des Hepatitis C wirken. Auch ist noch nicht ausreichend untersucht, ob sich Resistenzen gegen die neuen Wirkstoffe bilden.

Das größte Problem scheinen jedoch die derzeit noch hohen Therapiekosten in Höhe von 60.000 bis 200.000 € pro Patient zu sein. Eine Behandlung wird daher derzeit nur in gastro­enterologischen Zentren von Kliniken oder entsprechenden Schwerpunktpraxen möglich sein. LHo