Gärten im Gräser-Rausch

Mit grazilen Halmen und feinen Ähren passen Gräser gut zu Stauden. Jetzt ist in den Beeten zu erkennen, welches Gras wohin passt.

Kaum ist der Sommer vorbei, schmieden viele Gartenbesitzer schon wieder Pflanzpläne. Und das ist genau richtig! Denn jetzt ist in den Beeten gut zu erkennen, wo noch Lücken bestehen, die zu füllen sind. Bei der Um- und Neugestaltung von Pflanzflächen sollten Sie unbedingt an Gräser denken. Sie dienen der gestalterischen Auflockerung von Staudenbeeten und bieten zudem einen hübschen Winteraspekt.

Robustes Angebot

Das Angebot in gut sortierten Gärtnereien reicht von klein bleibenden Sorten bis zu majestätischen Riesen. Ein großer Vorteil der Gräser ist, dass sie nicht auf dem Speiseplan der Schnecken stehen und auch sonst sehr robust und pflegeleicht sind.

Achtung im ersten Jahr

Da Gräser im Herbst ihre ganze Schönheit zeigen, werden sie nun vielfach angeboten. Einige Sorten sind im ersten Jahr etwas frostempfindlich. Sie brauchen nach der Pflanzung im Herbst für den ersten Winter einen Kälteschutz, beispielsweise eine dicke Abdeckung mit Laub. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, der wartet mit dem Einpflanzen bis nach den Frösten im kommenden Jahr.

Alleskönner: Chinaschilf

Chinaschilf (Miscanthus) ist eine Gräsergattung mit etwa 20 Arten und sehr vielen schönen Sorten. Besonders interessant ist die Art Miscanthus sinensis, deren Sortenspektrum Gräser zwischen 0,5 m bis über 2 m Höhe umfasst.

Fein: Federgras

Zu den Feinen Pinseln unter den Gräsern zählen die Federgräser, botanisch Stipa. Zu der Gattung zählen sehr unterschiedlich horstige Gräser mit zierenden langen und feinen Grannen. Die imposanteste Art ist Stipa gigantea, das Pyrenäen-Federgras. Bei uns ist es bis -12°C winterhart. Die 1,8 m hohen Rispen sind denen des Hafers ähnlich und locker gewachsen, so dass sie eine Durchsicht erlauben, also keinen Sichtschutz bewirken.

Schwarz: Schlangenbart

Der Schwarze Schlangenbart, Ophiopogon planiscapus ‘Nigrescens‘, ist kein echtes Gras, wirkt aber so. Er gehört zu den Liliengewächsen. Die Staude lässt sich wie ein Gras einsetzen. Das schmale Laub ist glänzend dunkel, fast schwarz. Die Pflanze verhält sich wie ein Bodendecker, sie wandert ein wenig durch das Beet. Mit einer Höhe von 0,2 m ist der Schlangenbart bestens für Kübel und Balkonkästen geeignet. Angelika Laumann

Weitere Sortenabbildungen und Standorttipps für Gräser finden Sie in Wochenblatt Ausgabe 40/2015.