Gabionen: Steine im Korb

Man nehme: Stabile Behälter aus Metallgitter und Bruchsteine. Fertig ist die Gabione. Sie bietet Sichtschutz, fasst Beete ein oder dient als Gartenmobiliar. Der Begriff Gabione leitet sich von dem italienischen Wort "gabbia" ab und lässt sich mit "Korb" oder "Käfig" übersetzen.

Auf Gartenschauen und in anderen öffentlichen Grünanlagen werden steingefüllte Drahtkörbe schon seit vielen Jahren als Bänke oder als Trennwände eingesetzt. Die Vorzüge liegen auf der Hand: Stahl und Stein in Form von Gabionen bringen klare Strukturen in Gärten und Parks.

Die steingefüllten Körbe lassen sich jederzeit ab- und umbauen oder erweitern. In neu angelegten Gärten sorgen Gabionwände im Gegensatz zu Hecken aus Laub- oder Nadelgehölzen sofort für Sicht- und Lärmschutz. Das Material ist wetterfest und bleibt über Jahre unverändert. Inzwischen halten die pflegeleichten Steinkörbe Einzug in Privatgärten.

Stabil und standfest


Gabionen bieten interessante Möglichkeiten und maßgeschneiderte Lösungen wie Carportwände aus Gabionen oder mit eingebauten Lichtstrahlern und integriertem Wasserspiel.

Bei Sichtschutzelementen und Trennwänden, die meist 1,80 m hoch werden sollen, ist die Standfestigkeit ein wichtiges Thema und die Statik muss stimmen. Ab einer Tiefe von 50 cm kann eine Gabione zwar ohne Verankerung aufgebaut werden, aber eine Fixierung ist generell ratsam, vor allem bei Sichtschutzwänden.

Als Befestigungsmöglichkeit dienen Pfosten, die in den Boden einbetoniert werden. Bei Gabionen ohne Pfosten lässt sich die untere Schicht des Drahtkorbes einbetonieren.

Verschweißt oder gesteckt

Je nach Größe und Einsatzbereich der Gabione wählt man einen Korpus aus einfachen Metallstäben oder aus stabileren Doppelstäben. Oft wird dabei das Gewicht der Füllsteine unterschätzt.

Es gibt einerseits fest verschweißte Gabionen, die der Endverbraucher nur noch füllt. Alternativ gibt es für handwerklich versierte Kunden zerlegte Drahtkörbe, die mithilfe von Eckverbindern zusammengesteckt werden. Diese sind preisgünstiger und preiswerter im Versand.

In der Regel werden die Metallgitter feuerverzinkt ausgeliefert. Manche Kunden wünschen aber, dass die Körbe mit der Zeit Rost ansetzen und bestellen die Gitter daher unbehandelt. Auch eine Pulverbeschichtung in RAL-Farben ist möglich, um die Gabionen an vorhandene farbige Elemente auf einem Grundstück, zum Beispiel Fensterrahmen, Türen oder Garagentore, anzupassen.

Metall mit Stein und Holz


Wer eine Gabione mit eigenen Feld- oder Bruchsteinen füllen möchte, muss wissen, wie er die Füllmenge berechnet. Dazu folgende Faustformel: Volumen des Drahtkorpus (Höhe x Breite x Tiefe) x spezifisches Steingewicht (Mittelwert 1,6 t/m3).

Wichtig bei der Auswahl der Füllsteine ist, dass die Maschenweite des Drahtgitters und die Größe der Steine aufeinander abgestimmt sind, damit sie nicht durch die Maschen fallen.

Als Füllung für Gabionen sind runde oder gebrochene Steine geeignet. Sehr gut wirkt es, wenn Steine verwendet werden, die in die jeweilige Region passen oder die sich im Garten noch einmal wiederfinden, zum Beispiel als Pflastersteine oder als Mauer.

Gabionen nehmen nicht nur Steine auf. Sie lassen sich mit Holzscheiten füllen, mit Kletterpflanzen beranken, als Sichtschutz mit Metallblechen, mit Flecht- oder Holzelementen kombinieren. Als Gartenmöbel werden vier- oder rechteckige Körbe mit Bretterauflage und nach Wunsch mit Rückenlehne versehen. Brigitte Laarmann

Den ausführlichen Beitrag und weitere Objektbeispiele finden Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 34/2012 auf den Seiten 102 und 103.