Frühbeet ganzjährig nutzen

Frühbeete leisten auch im Herbst und Winter gute Dienste. Wie der Kasten rund ums Jahr genutzt werden kann, verdeutlicht unser Fahrplan.

Im Oktober lässt sich der freie Platz im Frühbeet für eine Aussaat mit Feldsalat, Portulak, Radieschen und Möhren nutzen. Der Witterungsverlauf bestimmt den Erntetermin, der sich von Dezember bis Mai erstreckt. Warten derzeit Kohlrabi und Kopfsalat noch auf die Ernte im Frühbeet, muss hin und wieder manuell gelüftet werden. Die Kraft der Sonne reicht im Oktober kaum aus, um den automatischen Fensteröffner zu betätigen.

Gemüse frisch halten

Von Oktober bis zum vollständigen Abernten der Freilandbeete im November lässt sich das Frühbeet nutzen, um Gemüse einzulagern oder bis zur Verarbeitung frisch zu halten. Dazu gräbt man Porree samt Wurzelballen stehend ein. Wurzelgemüse (von Grün befreit) und Kohlköpfe (von Hüllblättern befreit) legt man in eine mit Stroh ausgekleidete Vertiefung und bedeckt das Gemüse mit Erde. Voraussetzung dafür ist ein wühlmausfreier Garten oder ein in den Boden eingelegtes engmaschiges Drahtgeflecht. Im Dezember erntet man Feldsalat, Portulak und Radieschen, lüftet regelmäßig und verwertet nach und nach das eingelagerte Gemüse.

Ab Januar pflanzen

Im Januar pflanzen die Besitzer eines beheizten Frühbeetes bereits die ersten Kopfsalate. Die Bodentemperatur sollte bei etwa 14°C liegen. Auch eine erste Aussaat von Radieschen und Stielmus ist lohnend. Die im Herbst gesäten Gemüse wie Feldsalat oder Spinat werden je nach Witterungsverlauf erntereif. Im Februar nutzt man das geheizte Frühbeet für die Aussaat von Schnittsalat, Radieschen, frühem Rettich, frühen Möhren und Kresse. Achtung: Es sollten Sorten ausgewählt werden, die für den Unterglasanbau geeignet sind.

Märzsonne erlaubt Aussaat

Gegen Ende Februar ist der Boden auch im ungeheizten Frühbeet abgetrocknet, so dass die Aussaat der genannten Kulturen erfolgen kann. Vorgezogener Kopfsalat, Pflücksalat und Kohlrabi können gepflanzt werden. Spätestens die Märzsonne vertreibt einen hartnäckigen Winter und erlaubt Aussaat und Pflanzung auch in Höhenlagen. Freie Fläche füllen sich mit Aussaatschalen für Sommerblumen und Gemüsepflanzen. Je nach Witterung ist es ratsam, einige wärmeliebende Kulturen wie Gurke, Melone oder Tomate zunächst im Haus auf der Fensterbank keimen zu lassen und nach dem Pikieren ins Frühbeet zu stellen.

Der erste Salat

Gegen Ende April erntet man im unbeheizten Frühbeet den ersten Kopfsalat, etwas früher sogar schon diesjährigen Pflücksalat und Radieschen. Die freigewordene Lücken bieten ausreichend Platz für die Pflanzung vorgezogener Gurken oder Melonen - sie nehmen anfangs noch nicht viel Raum ein. Die Monate Mai, Juni, Juli und August gehören ganz der Gurken- und Melonenkultur. Die Pflanzen füllen das Frühbeet vollständig aus. Es hat sich bewährt, die Abdeckung des Frühbeetes nach der Schafskälte im Juni zu entfernen und bis zum Herbst beiseite zu stellen. Trotz des automatischen Öffners wird es den Sommerkulturen zu heiß und der Ertrag leidet darunter. Außerdem spart das eine Menge Gießarbeit, da nun der Regen die Wasserversorgung übernimmt.

Buschtomaten und Balkonpaprika

Eine Sommerkultur-Alternative im Frühbeet ist der Anbau von Buschtomaten, milden Peperoni und Balkonpaprika, die im Mai gepflanzt werden. Endivienliebhaber säen im Juli im Freiland aus und setzen Ende August nach der Gurken-, Tomaten und Melonenernte die Jungpflanzen. Genauso verfährt man mit vorgezogenem Kopf- oder Pflücksalat und Kohlrabi oder sät Feldsalat, Spinat, Kresse und Portulak für die Herbsternte aus. Ab Anfang September sollte das Frühbeet wieder mit seinem Dach versehen werden. Karin Stern

Eine Auswahl an Kulturen und Sorten, die sich fürs Frühbeet eignen finden Sie in der Wochenblatt-Folge 40 auf den Gartenseiten.