Die Tiere des Jahres 2015

Nach den Pflanzen des Jahres in der vergangenen Woche stellen wir Ihnen nun die Tiere des neuen Jahres vor.

Vogel des Jahres: der Habicht

Der Habicht ‘Accipter gentilis’ wurde zum Vogel des Jahres 2015 gewählt. Nach aktuellen Erfassungen leben in Deutschland 11 500 bis 16 500 Brutpaare. Dabei zieht es den Greifvogel immer öfter in die Stadt. In der Nähe von Friedhöfen und Parks ist das Nahrungsangebot das ganze Jahr über gesichert. Habicht-Hauptstadt ist Berlin, mit allein etwa 100 Brutpaaren.

Der Naturschutzbund (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), machen mit der Wahl des Greifvogels darauf aufmerksam, dass der Habicht noch immer der illegalen Verfolgung ausgesetzt ist, obwohl die Jagd auf ihn seit den 1970er Jahren verboten ist. Besonders bei einzelnen Jägern sowie Geflügel- und Taubenzüchtern sei der Habicht unbeliebt.

Wildtier des Jahres: der Feldhase

Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWI) hat den Feldhasen ‘Lepus europaeus’ zum Wildtier des Jahres gewählt. Nach 2001 erhält Meister Lampe die Auszeichnung schon zum zweiten Mal. Damit will die Stiftung erneut darauf aufmerksam machen, dass der Bestand der Tiere drastisch zurückgegangen ist.

Die schwindende Zahl der Mümmelmänner ist laut Schutzgemeinschaft der intensiven Landnutzung zuzuschreiben. Sie verdränge Wildkräuter und Gräser. Mehr natürliche Feinde wie Fuchs oder Greif- und Rabenvögel machen es dem Feldhasen ebenfalls schwer.

Achtsam sollten derzeit alle sein, die viel Zeit in der Natur verbringen und dabei kranke, auffällige Langohren beobachten: Die Hasenpest (Tularämie), die in seltenen Fällen auch für die Menschen ansteckend ist, wurde in den vergangenen Monaten auch in Westfalen-Lippe nachgewiesen (in den Kreisen Lippe, Soest, Coesfeld und Warendorf).


Insekt des Jahres: Silbergrüner Bläuling

Silber, grün oder blau? Das diesjährige Insekt des Jahres schimmert in vielen Farben: der Silbergrüne Bläuling ‘Polyommatus coridon’. Der Falter repräsentiert als Preisträger der Auszeichnung die Tiere des besonders empfindlichen Trockenrasenbiotops. So begründet das Julius-Kühn-Institut seine Wahl.

In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz sieht man den silbrigen, zur Basis hin grün-bläulich schimmernden Schmetterling noch recht häufig auf Blüten sitzen. In NRW ist der Tagfalter recht selten zu sehen, weil er hier weniger geeigneten Lebensraum findet. Er braucht kurzen Magerrasen mit hohem Blütenreichtum, findet sich aber auch in kleinflächigen Lebensräumen wie Böschungen, Wegrändern und Bahndämmen. Eva Piepenbrock

Weitere Tiere des Jahres 2015 finden Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 2.