Die Lohnlücke schließen

Am 18. März ist Equal Pay Day. Bis zu diesem Tag haben Frauen quasi umsonst gearbeitet, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden.

Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Darauf macht nicht nur das Forum Equal Pay Day in Berlin aufmerksam. Auch der Deutsche Landfrauenverband (dlv) mischt sich in die Debatte um die Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen ein.

Der Equal Pay Day (EPD) markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 % in Deutschland beträgt, in NRW sind es 22 %. Umgerechnet ergeben sich laut des Forums Equal-Pay-Day daraus 77 Tage und das Datum des nächsten EPD am 18. März 2017. Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 21 % weniger als Männer. Nach Angaben des dlv sind es auf dem Land sogar noch mehr, nämlich fast 30 %.

Die Lohnlücke hat viele Gesichter. Als Gründe nennt der dlv, dass Frauen häufiger in niedrig entlohnten Branchen (Pflege, Erziehung, Reinigung) arbeiten und in bestimmten Berufen und Branchen ganz fehlen und in Führungspositionen unterrepräsentiert seien.

Rentenverluste für Frauen

Weiter heißt es, dass es in der Partnerschaft meist die Frauen sind, die für die Kindererziehung oder Pflege der Angehörigen in der Regel zuhause bleiben oder in Teilzeit arbeiten. Dies hat Folgen für die Frauen und ihre "Einkommensbiografie". Sie haben Lohneinbußen und Rentenverluste.

Beraten von Frau zu Frau

Das will der dlv ändern. Sein Ziel ist es, über die Ursachen der Lohnlücke und die Folgen für Frauen und ihre Familien aufzuklären. Zum Beispiel will er sie für die Auswirkungen von Berufswahl, Teilzeit, Wiedereinstieg nach der Elternzeit sensibilisieren.

Das ganze soll von Frau zu Frau passieren, indem Equal-Pay-Beraterinnen aufklären. Dazu gibt es das Projekt „Qualifizierung regionaler Equal-Pay-Beraterinnen“. Das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert das Projekt. Es geht nun in die zweite Runde. Zwölf Frauen sind bereits geschult und bundesweit als Beraterinnen aktiv. dlv/rk

LandFrauen, die sich fortbilden und in ihrem Bundesland als Equal-Pay-Beraterin engagieren wollen, können sich hier informieren und bewerben.