Das Klassenbuch schließt sich

Die Schüler der zweiten Fachschulklasse in Herford haben ihre Projektarbeit – die große Betriebsanalyse – beendet. Die jungen Landwirte blicken optimistisch bis kämpferisch in die Zukunft.

Betriebe besichtigen, Zahlen analysieren und Düngepläne aufstellen – all das und mehr stand auf dem Stundenplan der zweiten Fachschulklasse für Agrarwirtschaft mit Schwerpunkt Rindviehhaltung und Futterbau in Herford. In den vergangenen zehn Monaten hat das Wochenblatt die Fachschüler auf ihrem Weg begleitet. Stellvertretend für ihre Mitschüler gab die 24-jährige Stephanie Schwienheer aus Rietberg im Kreis Gütersloh im Rahmen des „Klassenbuchs“ regelmäßig Einblicke in ihren Alltag.

Das Schuljahr nähert sich nun dem Ende. Doch bevor wir das Klassenbuch schließen, haben wir uns noch einmal mit den Fachschülern getroffen, um mit ihnen über ihre Erfahrungen und ihr Pläne für die Zukunft zu sprechen.

Betriebsanalyse wichtig

Die Projektarbeit war für die Landwirte das Wichtigste an ihrem Besuch der Fachschule – das wird im Gespräch mit den Landwirtinnen und Landwirten schnell deutlich. Im Rahmen dieser Projektarbeit haben sie den eigenen Betrieb oder einen Beispielbetrieb analysiert: Sie haben die Ist-Situation erfasst, sich anhand des Buchführungs-Jahresabschlusses mit betriebswirtschaftlichen Kenngrößen wie Rentabilität, Stabilität und Liquidität auseinandergesetzt und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Auch die Frage nach möglichen Investitionen war Teil der Projektarbeit.

Vortrag vor Klassenkameraden

Den Abschluss der Projektphase bildeten nun die Präsentationen: Jeder Schüler musste seinen Mitschülern die Ergebnisse seiner Recherchen in einem kurzen Vortrag vorstellen. Anschließend gab es durchaus kritische Nachfragen. „Du hast gesagt, dass Du planst, weiter Flächen hinzuzunehmen. Ist bei euch denn überhaupt noch Fläche vorhanden?“, lautete beispielsweise ein Kommentar.

Einige Schüler waren durch die Betriebsanalyse positiv überrascht, welches Potential ihr Betrieb birgt. Andere mussten erkennen, dass zumindest einzelne Betriebszweige nicht so rentabel sind, wie sie immer angenommen hatten. Doch auch wenn sie in vielen Bereichen Verbesserungspotential erkannt haben, lassen sich die meisten Fachschüler davon nicht entmutigen. „Es motiviert eher, die schlechten Zahlen zu sehen. Schließlich hat man dort die Möglichkeit, sich zu verbessern“, sagte ein Schüler.

Generationskonflikte

Ideen, wie sie ihre Betriebe weiter voranbringen können, haben die Fachschüler viele. Doch dadurch kommt es auch so manches Mal zu Konflikten. „Wenn man größere Dinge verändern will oder einen ganzen Betriebszweig umstrukturieren möchte, stößt das nicht immer auf Zuspruch von Seiten des Betriebsleiters“, formulierte einer der Fachschüler es vorsichtig. Ein Mitschüler ergänzte: „Viele Eltern sagen: ,Das ist eure Entscheidung, wo es mit dem Betrieb hingehen soll.‘ Aber die Kompetenz dann tatsächlich abzugeben, fällt ihnen dann doch schwer.“ Bar

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Wochenblatt Folge 26 ab Seite 82.