Bäuerinnenforum auf Haus Düsse

Sich informieren und netzwerken – dafür bietet das Bäuerinnenforum des WLLV Gelegenheit. Am Dienstag trafen sich dazu rund 250 landwirtschaftliche Unternehmerinnen und stellten sich einer "nervigen aber notwendigen" Debatte.

Nachhaltigkeitsdebatte – nervig oder notwendig? So lautete das Motto des Bäuerinnenforums am Dienstag, 9. Februar, auf Haus Düsse. Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband (WLLV) hatte dazu landwirtschaftliche Unternehmerinnen eingeladen – rund 250 waren gekommen.

"Nachhaltigkeit wird heute als große neue Errungenschaft gefeiert und vermarktet", so WLLV-Präsidentin Regina Selhorst. "Für uns ist Nachhaltigkeit seit Generationen selbstverständlich. Wir haben allerdings versäumt, darüber zu sprechen."

Nicht nachhaltig genug?

Nachhaltigkeit ist auch bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) Kernthema, wie deren Geschäftsführer Dr. Lothar Hövelmann verdeutlichte. Um nachhaltige Landwirtschaft messbar zu machen, hat die Gesellschaft ökologische, ökonomische und soziale Indikatoren festgelegt. Dazu gehören etwa Biodiversität, Kapitalintensität oder Arbeitsunfälle. Zusammengefasst hat die DLG die Ergebnisse in ihrem Nachhaltigkeitsbericht Landwirtschaft in Deutschland 2016 und kommt zu dem Schluss: Es gibt noch Verbesserungspotential.

Stark trotz Gegenwind

Verbraucher, Medien, Wissenschaft und Politik – sie alle kritisieren gerne die Landwirte, auf mehr oder weniger sachliche Weise. Ihre Forderungen gehen dabei oft an der Wirtschaftlichkeit der Betriebe vorbei und gipfeln in immer höreren Auflagen. Die Politik folgt dabei der Stimmung der Steuerzahler. „Ist das nachhaltig?“, wollte Matthias Schulze Steinmann wissen. Wenn höhere Auflagen, dann in planbaren Zeiträumen und europaweit, forderte der stellvertretende Chefredakteur vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Doch trotz des scharfen Gegenwindes sieht er die Landwirte in Nordrhein-Westfalen gut aufgestellt. „Wir sollten selbstbewusst und selbstkritisch auftreten – nicht jeden Wunsch erfüllen, aber auch nicht jede Kritik abbügeln."

Frauen ergreifen das Wort

„Wenn Frauen das Wort ergreifen, spitzen alle die Ohren“ – ein Grund mehr für Regina Selhorst, dass sich möglichst viele Frauen in Gremien einbringen. So wie bereits ihre Mitstreiterinnen in den verschiedenen Fachausschüssen und Arbeitskreisen des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes. Sie selbst ist durch ihre Präsidentschaft Mitglied im Vorstand des WLV.

Daniela Ruhe, noch frisch im Amt der Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Landfrauenverbandes (dlv), berichtete von den vielfältigen Bereichen, in denen sich der dlv für die Bäuerinnen einsetzt. Für den deutschen Landfrauentag am 6. Juli kündigte sie außerdem hohen Besuch an: Kanzlerin Angela Merkel hat die Einladung nach Erfurt angenommen.

In der anschließenden Talk-Runde kamen vier Landfrauen zu Wort, die ihr Verständnis von Nachhaltigkeit auf dem heimischen Betrieb umgesetzt haben. EM

Den ausführlichen Bericht über das Bäuerinnenforum 2016 lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 7.

Im Rahmen der Talkrunde wurde auf dem Bäuerinnenforum ein Videoclip zum neuen Wochenblatt-Kinderbuch "Wir Kinder vom Hof" gezeigt. Wer sich den Clip bei Youtube anschauen möchte, gelangt hier zum Video.