Wie damals im Rockpalast

Wer eine Zeitreise durch die letzten 60 Jahre Musikgeschichte unternehmen möchte, muss nur bis nach Essen fahren.

Die Rolling Stones, die Beatles, Frank Zappa, Deep Purple, Pink Floyd, Nena und Herbert Grönemeyer sind nur Beispiele. Die Liste der Künstler, die derzeit im Essener Ruhrmuseum für altbekannte Ohrwürmer sorgen, ließe sich endlos weiterführen. Denn die Ausstellung „Rock und Pop im Pott“ führt durch 60 Jahre Musikgeschichte des Ruhrgebiets.

Chronologie des Pops

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Die Ausstellung „Rock und Pop im Pott“ läuft bis 28. Februar 2017 im Ruhrmuseum in Essen, Areal A (Schacht XII), Kohlenwäsche (A14), Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen.
Der Eintritt kostet 7 €, ermäßigt 4 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei.
Die Öffnungszeiten lauten: Montag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr. Am 24., 25. und 31. Dezember ist die Ausstellung geschlossen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel.: 0201-24681 444

www.ruhrmuseum.de

Sie beginnt beim Rock ’n’ Roll der 1950er Jahre und dem Beat der 60er. Sie führt weiter über politische Protestsongs und die Festivals der 1970er Jahre, deren Höhepunkte insgesamt 17 „Rockpalast-Nächte“ waren. Danach betritt der Besucher die Zeit von Krautrock, Punk und Heavy Metal bis zur Neuen Deutschen Welle. Zuletzt findet sich der Besucher in moderneren Zeiten des Technos und Hip Hops wieder bis er die Musik der heutigen Zeit erreicht.

Songs aus 60 Jahren

„Musik ist immer in Bewegung und sie setzt andere in Bewegung“, sagt Ausstellungsarchitekt Hannes Bierkämper. Daher sei die Darstellung von Musik auf starren Museumswänden auch so schwer. Im Ruhrmuseum haben die Ausstellungsmacher einen großen Klangraum in der Mitte der Ausstellungshalle geschaffen, den der Besucher zuerst betritt. Diese Abteilung heißt „Der Sound des Ruhrgebiets“ und hier ist es stockfinster – aber keineswegs still. Fünfzehn Minuten lang kann der Besucher einer Liedercollage lauschen, die viele der großen Songs des Reviers hintereinander in Ausschnitten anspielt. Egal, wie alt der Besucher ist, hier erkennt wohl jeder irgendwann einen Song aus seiner Jugend.

Platten, Poster, Pop-Art

Außerdem gibt es Plattencover, Musikkassetten, Fotos, Originalfilme, Outfits der Künstler, Konzertposter, Festivalbändchen oder signierte Musikinstrumente zu sehen. Etwa 1 500 Exponate sind insgesamt auf dem Rundgang zu besichtigen – davon allein 800 Platten, die zu recherchieren wohl einige Flohmarktbesuche erforderte.

Unser Fazit

Insgesamt wendet sich die Ausstellung an Besucher, die zwischen 35 und 55 Jahre alt sind. Bei ihnen wecken Stichworte wie „Rockpalast“, „Grugahalle“ oder „Essener Songtage“ die meisten Erinnerungen. Museumsleiter Grütter beschrieb die Ausstellung so: „Es ist, als säßen alte Säcke zusammen am Lagerfeuer und erzählen sich Geschichten von einst.“ Wer viele seiner Erinnerungen also an Musik knüpft, der sollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen. ep