Pixel, Pong und etwas Nostalgie

Es ist so weit: Digitale Spiele sind museumsreif. In Dortmund ist ihnen ein neues Museum gewidmet.

Kennt noch jemand „Pong“? Wem sagt das Kürzel „Atari 2600“ etwas? Und wer weiß auf Anhieb zu erklären, was sich hinter „ITT Tele-Match Processor“ verbirgt?

Antworten gibt es im neuen, kürzlich eröffneten Museum „Binarium“ in Dortmund. In den res­taurier­ten Räumlichkeiten einer früheren Zeche in Dortmund-Huckarde werden laut Pressemitteilung rund 250 Telespiele und Spielkonsolen aus etwa vier Jahrzehnten der Computergeschichte sowie etwa 200 Heimcomputer gezeigt. Bis zum Frühsommer dieses Jahres soll eine weitere Etage hinzukommen, sodass das Binarium über etwa 2000 m2 verfügt.

Eine private Initiative

„Deutsches Museum der digitalen Kultur“ nennt sich das neue Museum im Dortmunder Nordwesten – das klingt durchaus anspruchsvoll, für manche Ohren vielleicht auch ein wenig hochtrabend. Mit seiner Eröffnung ist nun endgültig geklärt, dass auch die Digitalisierung der Spielwelten so etwas wie Tradition aufweist. Die Gerätschaften blicken auf eine Geschichte zurück, die teilweise mehrere Jahrzehnte umfasst. Und sie können durchaus nostalgische Gefühle bei Erwachsenen um die 40 wecken.

Das Museum geht auf die Initiative des Unternehmers und Autors Christian Ullenboom zurück. Er hat sich in der digitalen Szene einen Namen als Autor einschlägiger Computerbücher gemacht.

Der Krieg der Konsolen

Ullenboom hat eine umfangreiche Sammlung von Heimcomputern, Konsolen und Computerspielen zusammengetragen. Sie bildet den Grundstock des Museums, das ohne öffentliche Mittel aufgebaut wurde. Es erzählt in mehreren Abteilungen die Entwicklung des digitalen Spielens.

Der erste Teil ist den frühen Elektronik-Bastlern und ihren Experimenten gewidmet, während der zweite Teil das Entstehen der Spiele-Industrie bis hin zum „Konsolenkrieg“ der vielen frühen Hersteller in den 1990er-Jahren nachzeichnet. Den Konflikt haben am Ende die großen drei für sich entschieden: Microsoft, Nintendo und Sony. Der dritte Teil schließlich widmet sich den jüngsten Trends der digitalen Spiele, die vom großen TV-Bildschirm auf das kleine Handy geschrumpft sind, aber immer komplexer geworden sind und
sogar eigene Welten der „Virtual Reality“ schaffen.

Mit etlichen Ausstellungsstücken dürfen Besucher spielen. Neben Klassiker-Konsolen zählen dazu unter anderem auch ein umgebautes Kart-Auto für Videospiel-Rennen und ein Flugsimulator.

Tipps für Besucher

Adresse: Binarium – Deutsches Museum der digitalen Kultur, Hülshof 28, 44369 Dortmund.

Geöffnet: Montags sowie mittwochs bis freitags von 9 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr – dienstags ist das Museum geschlossen.

Eintritt: Pro Person 5 €, ermäßigt 4 €. – Kinder unter zehn Jahren dürfen das Museum nur in Begleitung Erwachsener besuchen.

Weitere Informationen unter Tel. (02 31) 53 31 51 25

www.binarium.de

Text: Strotdrees

Foto: Binarium