Landidylle aus der Farbtube

Worpswede, Hiddensee oder Heikendorf im Havelland: Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm stellt legendäre Künstler-Landkolonien in 80 Kunstwerken vor.


Das Streben nach idyllischer „Landlust“, der Rückzug aufs Land, um in angeblich unverfälschter Umgebung mit Gleich­gesinnten zu leben und zu arbeiten – all das ist eigentlich ein sehr alter Hut. Um 1900 folgten in Norddeutschland viele Künstler diesem Impuls und gründeten Kolonien wie Worpswede, Hiddensee, Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst oder Heikendorf im Havelland.

Das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm stellt sieben dieser legendären Landkolonien in 80 Kunstwerken von rund 40 Malern vor. Bauernhäuser, Kulturlandschaften, Strand, Moore und Wälder prägen viele der Gemälde und Zeichnungen, die in der aktuellen Sonderausstellung mit dem Titel „Lieblingsorte – Künstlerkolonien“ gezeigt werden.

Die Stadt im Hintergrund

Voraussetzung für alle Koloniegründungen sei die Erfindung der Farbtube gewesen, erklärt das Hammer Museum nüchtern. „Ohne dieses einfache Hilfsmittel hätten die Freilichtmaler nicht mit ihren Staffeleien über Land ziehen können. Auch die Nähe zur Großstadt mit ihren Kunsthochschulen, einem interessierten Pub­likum und Ausstellungsmöglichkeiten war für viele Kolonien wichtig.“ Der Erste Weltkrieg zerstörte diese Welt und beendete abrupt den Traum vom guten Landleben.

Tipps für Besucher

Die Ausstellung ist bis zum 21. Mai im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm, Neue Bahnhofstraße 9, zu sehen. Es ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 9 €, ermäßigt 7 €, Kinder bis 15 Jahre 5 €. Weitere Informationen unter Tel. (0 23 81) 17 57 14, www.hamm.de/gustav-luebcke-museum .

Text: Gisbert Strotdrees