Ein Museum für den Spargel

Das „Vestische Spargelmuseum NRW“ auf dem Hof Südfeld in Herten zeigt mehr als 200 Exponate zu Botanik, Geschichte und Kultur des Spargels im Rheinland und in Westfalen.

Wann und wie kam der Spargel nach Deutschland? Wie fand er den Weg nach Westfalen? Wo und wie wird er angebaut und geerntet? Welche Heilkräfte besitzt er? Diese Fragen beantwortet das „Vestische Spargelmuseum NRW“, das auf dem Betrieb des Direktvermarkters Südfeld in Herten (Kreis Recklinghausen) während der Spargelsaison von April bis Juli geöffnet ist. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 150 m2 finden interessierte Besucher mehr als 200 Exponate und viele Informationen zu Botanik, Geschichte und Kultur des Spargels im Rheinland und in Westfalen.

Gründer des Museums ist der Landwirt Ludger Südfeld. Er baut auf seinem 50-ha-Betrieb seit den 1990er-Jahren Spargel an, den er auf Wochenmärkten und im 1997 eröffneten Hofladen vermarktet; zum 50-ha-Betrieb, der auf Kartoffelanbau und Sonderkulturen (Spargel, Rhabarber, Kräuter) spezialisiert ist, gehört seit 2004 auch ein Hofcafé.

Anregung aus Bayern

Die Anregung zum Spargelmuseum erhielt Südfeld, als er auf einer Reise durch Bayern das Europäische Spargelmuseum in Schrobenhausen, etwa 70 km nördlich von München, besichtigte. „Anfangs konnten meine Frau und ich uns gar nichts darunter vorstellen. Aber nach dem Besuch in dem Museum waren wir begeistert – und es war mein Traum, etwas Ähnliches auch bei uns aufzubauen.“

Im "Vestischen Spargelmuseum NRW" gibt es unter anderem Spargelpflüge unterschiedlicher Baujahre sowie andere Gerätschaften zu sehen, mit denen Bauern in früheren Zeiten Spargel anbauten und ernteten. Alte Pachtverträge, vergilbte Fotografien von Spargelstecher-Kolonnen und andere historische Dokumente vermitteln viele Informationen zur Geschichte des Spargels zwischen Rhein und Weser

Silberzangen und handbemaltes Porzellan

Zu sehen sind ferner noble Gegenstände zur Esskultur, so etwa silberne Spargelzangen oder Abtropfschalen aus handbemaltem Porzellan des 19. Jahrhunderts. Auch die heilende Wirkung des Spargels wird erläutert. Etliche Kunstgemälde sind ebenfalls ausgestellt, unter anderem Aquarelle und Ölgemälde der Bäuerin Marianne Cordes aus dem niedersächsischen Uhlstedt (Landkreis Rotenburg/Wümme), die das Kunsthandwerk des Malens an der bekannten Worpsweder Malschule erlernt hat. Zahlen, Abbildungen und Erläuterungen zur Botanik, zum aktuellen Spargelanbau und zu seiner wirtschaftlichen Bedeutung runden die Informationen ab.

Tipps für Besucher

Adresse: Vestische Spargelmuseum NRW, Backumer Straße 416, 45701 Herten
Öffnungszeiten: während der Saison (1. April bis 30. Juli) montags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr. Außerhalb der Saison melden sich Interessierte einfach im Hofladen.
Eintritt: Erwachsene: 1,50 Euro, Kinder 0,50 Euro (bis fünf Jahre Eintritt frei)
Infos: Tel. (0 23 66) 44 19 – www.vestisches-spargelmuseum-nrw.de

Text und Foto: Gisbert Strotdrees