Der Sommer am Wasser

Bei der sommerlichen Hitze in freier Natur baden – das ist hierzulande problemlos möglich. Aber wo genau? Und welche Regeln sind zu beachten?

Hierzulande gibt es über das Land verteilt 105 naturnahe Badegewässer. Von ihnen weisen 100 eine "ausgezeichnete Wasserqualität" auf, heißt es in einem offiziellen Bericht, der vor wenigen Wochen von der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen veröffentlicht worden ist und die Wasserergebnisse des zurückliegenden Jahres 2014 zusammenfasst.

Bundesweit sind 90 % der Gewässer von ausgezeichneter Qualität, zwischen Rhein und Weser sind es 95 %. Hierzulande fallen nur fünf Seen leicht aus dem Rahmen:

  • Freizeitanlage Höxter-Godelheim (Höxter) – Urteil laut EU: "gute Wasserqualität"
  • Großer Silbersee (Leverkusen) – "gute Wasserqualität"
  • Elfrather See (Krefeld) – "gute Wasserqualität"
  • Rotter-See (Troisdorf) – "ausreichende Wasserqualität"
  • Bettenkamper Meer (Kreis Wesel) – "ausreichende Qualität"

Keine Ergebnisse liegen für die Gewässer Nesthauser See (Paderborn), "Lago Laprello" (Heinsberg) und für die Messestelle Schnütgenhof des Biggesees (Attendorn) vor. Die anderen vier Messstellen am Biggesee ergaben eine ausgezeichnete Wasserqualität. "Mangelhafte Wasserqualität" wurde in NRW nirgendwo festgestellt.

Die wichtigsten Regeln beim Baden

Wer in einem offenen Badegewässer Erfrischung sucht, sollte unbedingt diese Regeln einhalten:

  • allzu langes "Brüten" in der Sonne vermeiden!
  • Nicht mit vollem Magen baden!
  • Nicht unter Alkoholeinfluss baden!
  • auf keinen Fall überhitzt ins Wasser gehen, sondern sich vorher langsam abkühlen! Denn: Auch bei Personen, die sich topfit fühlen, reagiert der Körper auf plötzliche Temperaturunterschiede mit Gefäß- bzw. Herz-Rhythmus-Störungen, die zu einem Kreislaufschock und Bewusstlosigkeit führen und mit dem berüchtigten "stillen Badetod" enden können. Was selbst gute Schwimmer unterschätzen: Schon wenige Meter vom Ufer entfernt können je nach Badegewässer und Wassertiefe auch im Hochsommer eisige Wassertemperaturen herrschen.
  • nicht von Brücken springen!
  • Vom Badeufer aus langsam ins Wasser gehen und auf den Uferstreifen achten, auf keinen Fall springen! – Denn: Badeseen und Baggerseen werden durch Grundwasser gefüllt, deswegen ändern sich Temperatur, Bodentiefe und Uferformation ständig.
  • Baggerseen sind keine aufgeräumten Schwimmbäder, sondern es sind (ehemalige) Baustellen: Im zumeist trüben Wasser können Schutt, Kabel und Bauteile aus Stein bzw. Beton am Boden liegen und gefährlich werden.

Nach Angaben der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) sind 2014 in Nordrhein-Westfalen bei Unfällen in Flüssen und Seen 49 Personen (2013: 48) ums Leben gekommten. In ganz Deutschland waren es 392 (2013: 446).

Link zum Thema:

Badegewässer in Nordrhein-Westfalen (interaktive Karte)

Text: Gisbert Strotdrees