Woher kommt der Schimmelpilz-Befall?

Im Schlafzimmer breitet sich ein schwarzer Fleck langsam an der Wand aus, die Fugen im Bad verfärben sich rot. Die Ursache: Schimmelpilz. Doch woher kommt der Befall?



Um im Haus zu wachsen, benötigen Schimmelpilze in erster Linie Feuchtigkeit, Licht und Nährstoffe. Generell unterscheiden Experten drei verschiedene Ursachen, wie Schimmelpilze entstehen:

1. Baubedingte Schäden

Wärmebrücken: Sie sind besonders im Winter ein Problem. Denn das Temperaturgefälle zwischen drinnen und draußen nimmt stark zu. Bauteile kühlen leicht aus oder ab. Steigt gleichzeitig die Konzentration der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum, schlägt sich Kondensat an den kalten Bauteilen nieder. Das ist ein ähnlicher Effekt wie bei einem Brillenträger. Wenn er aus der Kälte in einen geheizten Raum tritt, beschlägt plötzlich die Brille. Beträgt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum um die 70 % und mehr, besteht die Gefahr, dass Schimmelpilze entstehen.

Was tun gegen Schimmelpilz?
Bei Schimmelpilzverdacht kann eine Laboruntersuchung Klarheit verschaffen. Ist mehr als 1 m2 betroffen, sollte ein Fachunternehmen die Sanierung übernehmen. In stark befallenen Räumen sollten sich keine Personen aufhalten, denn der Pilzbefall kann gesundheitliche Beschwerden wie Abgeschlagenheit oder Schleimhautreizungen verursachen.
Weitere Infos gibt es hier.

Leckagen: Wenn Wasser im Bereich von Dach oder in der Wand unbemerkt eindringt oder wasserführende Leitungen undicht sind, herrschen günstige Bedingungen für Schimmelpilze.

2. Unwetter oder andere Schäden

Bei einem Wasserrohrbruch oder bei einem vollgelaufenen Keller ist es wichtig, die Ursache schnell zu beheben – also die Stellen schließen, wo Wasser in das Haus eindringen kann. Danach sollten Fachleute die entsprechenden Gebäudeteile trocknen und befallenes Material entfernen.

3. Raumklimabedingte Schäden

Falsche Lüftung: Viele Hausbesitzer kippen ihr Fenster, um zu lüften. Dabei kühlt das Zimmer meist nur aus. Besser ist es, das Fenster ganz zu öffnen.

„Feuchtigkeit muss man direkt da ablüften, wo sie entsteht“, sagt Dr. Charlotte Herrnstadt vom Bundesverband der Schimmelpilzsanierung e.V. (BSS). Deshalb morgens nach dem Schlafen oder Duschen das Fenster öffnen. Die Chemikerin und Sachverständige für Innenraumschadstoffe rät: „Das Haus muss nach Bedarf gelüftet werden.“ np

Einen ausführlichen Beitrag zum Thema Schimmelpilz und dessen Bekämpfung lesen Sie in Wochenblatt-Folge 33/2014 auf den Seiten 80 und 81.