Säuren und Basen im Körper

In unserem Körper gibt es Bereiche, die sauer sein müssen, zum Beispiel der Dickdarm, und solche, die basisch sein müssen, wie das Blut. Schon kleine Abweichungen machen sich unangenehm bemerkbar.

In unserem Körper gibt es Bereiche, die sauer sein müssen, zum Beispiel der Dickdarm, und solche, die basisch sein müssen, wie das Blut. Schon bei kleinen Abweichungen kann es zu Beeinträchtigungen von Körperfunktionen und damit unseres Wohlbefindens kommen.

Um den Säure-Basen-Haushalt in allen Bereichen exakt zu regulieren, verfügt unser Körper über verschieden „Puffersysteme“ in Lunge, Niere und Leber. Während wir die Balance in der Lunge und Niere nicht beeinflussen können, haben wir durch unsere Ernährung die Möglichkeit, das Puffersystem in der Leber zu steuern.

Gründe für Übersäuerung

Es gibt zwei mögliche Störungen im Säure-Basen-Haushalt:

  • Die Alkalose – eine hohe Konzentration der Basen
  • Die Azidose – eine hohe Konzentration der Säuren

Die weitaus am häufigsten vorkommende Störung ist die „metabolische Azidose“. Gründe hierfür können bestimmte Erkrankungen sein, wie Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus, exzessiver Sport oder ungünstige Ernährung und Lebenswandel.

Lebensmittel haben durch ihre Zusammensetzung und den Anteil bestimmter Nährstoffe, besonders Eiweiß, einen großen Einfluss auf die Säurebildung im Körper. Das bedeutet, einige Lebensmittel bewirken einen säuernden Effekt im Stoffwechsel, andere einen alkalisierenden, also einen basischen Effekt.

Sauer wirkt nicht sauer

Naheliegend wäre nun, vom Geschmack auszugehen, und die sauer schmeckenden Nahrungsmittel auch dem säuernden Effekt zuzuordnen. Das Gegenteil ist aber häufig der Fall. So wirken zum Beispiel gerade die Zitrusfrüchte und deren Säfte auf unseren Stoffwechsel alkalisierend. Fleisch und Milchprodukte hingegen wirken eher säuernd.

Eine gemüse- und obstbetonte Ernährungsweise entspricht einer basenreichen Kost. Durch Untersuchungen ist heute bekannt, dass eine ovo-lacto-vegetabile Kost, also eine fleischfreie Kost inklusive Milchprodukten und Eiern, vielen Krankheiten vorgebeugt, bzw. diese sogar unterstützend therapieren kann. Dazu gehören Krankheitsbilder wie Bluthochdruck, Gicht, Rheuma oder Nierensteine. Auch bei Osteoporose ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt von großer Bedeutung.

Viel Gemüse, wenig Fleisch

Da wir mit unserer täglichen Nahrung häufig ein Zuviel an Säuren zuführen, ist es sinnvoll, die eigene Ernährung hinsichtlich des Fleisch-, sowie des Obst- und Gemüseverzehrs zu überprüfen. Empfohlen wird, mindestens 400 g Gemüse und 200 g Obst am Tag zu sich zu nehmen. Beim Fleischkonsum sehen die Empfehlungen bis zu 500 g pro Woche vor, wobei hier Wurstwaren eingeschlossen sind.

Um einer Übersäuerung entgegen zu wirken, können gezielt Fruchtsäfte eingesetzt werden, die einen sehr basischen Effekt haben, zum Beispiel Orangensaft. Die gleiche Wirkung lässt sich auf sehr viel energieärmere Weise auch mit Mineralwasser erzielen. Voraussetzung ist, dass das Wasser einen hohen Gehalt an Bicarbonat bzw. Hydrogencarbonat, also mindestens 1500 mg pro Liter, hat.

Test bringt Klarheit

Es ist nicht per se davon auszugehen, dass eine Alkalisierung für alle Menschen sinnvoll ist. Es gibt auch Beschwerden, die durch einen gestörten Säure-Basen-Haushalt in die andere Richtung auftreten können, im Körper also die Basen überwiegen. Dazu gehören zum Beispiel wiederholt auftretende Harnwegsinfekte. Deshalb ist es auf jeden Fall sinnvoll, bei Beschwerden den eigenen Säure-Base-Haushalt professionell abklären zu lassen, zum Beispiel durch einen Arzt.

Fest steht, dass wir durch eine Änderung unseres Lebensstils, also vor allem durch eine gesunde Ernährungsweise, unseren Säure-Basen-Haushalt und damit auch eine Vielzahl von Symptomen und Erkrankungen beeinflussen können. Sandra Kalter