Johanniskraut hemmt andere Arzneien

Johanniskraut ist ein wirksames Naturheilmittel. Doch eine fachliche Beratung vor Beginn der Einnahme ist sinnvoll, da es die Wirkung anderer Arzneien hemmen kann.



Die Inhaltsstoffe des Johanniskraut regen in der Leber ein Enzymsystem an, das für den Abbau von Arzneimitteln zuständig ist. Werden diese Medikamente über dasselbe System verstoffwechselt, wirken sie nicht mehr so stark. Die ganze Therapie kann dann unwirksam werden. Dass das keine Lappalie ist, zeigen folgende Beispiele:

  • Nimmt der Patient Digoxin gegen Herzmuskelschwäche, wird die Herztätigkeit abgeschwächt.
  • In Zusammenhang mit Theophyllin gegen Asthma kommt es zu vermehrten Asthmaanfällen.
  • Wird Ciclosporin als Immunsuppressivum eingenommen, kann ein Spenderorgan abgestoßen werden.
  • Bei Marcumarpatienten entgleist die Blutgerinnung und es kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt kommen.
  • Und wenn die Pille nicht mehr ausreichend wirkt, gibt es neun Monate später Familienzuwachs.


Um solche schwerwiegenden Folgen zu vermeiden, lassen Sie sich in der Apotheke vor der Einnahme von Johanniskraut beraten. Und nennen Sie alle weiteren Medikamente, die Sie einnehmen.

Schon lange wird diskutiert, ob Johanniskraut die Haut lichtempfindlicher macht. Nach neueren Einschätzungen ist das jedoch nicht überzubewerten. Wer empfindliche Haut hat, sollte diese ohnehin vor intensiver Sonneneinstrahlung schützen. Elke Kokemoor, Apothekerin

Mehr zu der Wirkung von Johanniskraut und seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten lesen Sie in Wochenblatt-Folge 28/2014.


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