Fußwippen stärkt die Venen

Krampfadern, angeschwollene Fußgelenke, schwere Beine oder Schmerzen in den Waden – insbesondere körperlich schwere Arbeiten sowie langes Stehen oder Sitzen belasten unsere Venen. Sind sie und das Bindegewebe zu schwach, klappt es mit dem Blutstrom in Richtung Herz nicht mehr optimal.

Das Blut versackt in den Gefäßen. Auf Dauer kann das nicht nur die genannten Beschwerden auslösen bzw. verschlimmern, sondern auch Venenentzündungen oder Thrombosen begünstigen. Um gesunde Venen sollte daher jeder bemüht sein.

Wie das System funktioniert

Unser Körper hat zwei verschiedene Bluttransportbahnen – die Arterien und die Venen. Die Arterien fördern das frisch mit Sauerstoff aufgetankte, hellrote Blut vom Herzen weg in den Körperkreislauf. Haben die Organe den Sauerstoff verbraucht, entsteht als Abfallprodukt Kohlen­dioxyd. Dieses wird an die Venen abgegeben, die das nun bläulich verfärbte, sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen transportieren.

Der Aufbau von Arterien und Venen ist unterschiedlich. Arterien haben eine recht dicke Muskelschicht, mit der sie ihren Durchmesser verkleinern und somit den Blutdruck ansteigen lassen können. Bei Venen ist diese Muskelschicht eher schwach ausgebildet. Sie haben dafür in regelmäßigen Abständen Venenklappen, die sich nur mit dem Blutfluss in Richtung Herz öffnen. So kann das Blut paternosterartig – Etage für Etage – nach oben transportiert werden, ohne in den Beinen zu versacken.

Folgende Mechanismen unterstützen den Blutrückfluss des Blutes in den Venen:

• Muskelpumpe: Arbeitet die Muskulatur an den Waden, werden die Venen komprimiert. Dadurch wird das Blut schneller in Richtung Herz transportiert.
• Sogwirkung des Herzens: Das Herz saugt bei jedem Herzschlag das verbrauchte Blut aus den Venen auf, um es Richtung Lunge zu schicken und dort mit Sauerstoff wieder anzureichern.
• Atmung: Bei jedem Atemzug hebt und senkt sich das Zwerchfell in der Mitte des Bauches. Der Druck im unteren Bauch steigt und sinkt im Wechsel und bewegt das Blut in den Venen herzwärts.

Ist der Blutstrom Richtung Herz gestört, kann das venöse System erkranken. Neben meist harmlosen geschwollenen Fußgelenken, Besenreißern und Krampfadern, kann auch eine lebensgefährliche tiefe Beinvenenthrombose entstehen.

So die Venen stärken

Wer seine Venen gesund halten möchte, unterstützt am besten die Rückflussmechanismen des Körpers. Dazu gehört aktives Bewegen der Beine, um die Muskelpumpe an den Waden zu aktivieren.

Übungen für gesunde Venen
Stellen Sie sich im Sitzen oder Stehen auf die Zehenspitzen und senken die Ferse bis kurz vor den Boden ab. Wiederholen Sie dies, bis Sie ein leichtes Ziehen in der Wade verspüren. Machen Sie die Übung mehrmals täglich.
Legen Sie beide Hände auf Ihren unteren Bauch und versuchen fünfmal gezielt, dorthin zu atmen. Ihre Hände sollten sich durch die Atmung bewegen. Machen Sie diese Übung mehrmals täglich.
Legen Sie sich auf den Rücken, stellen Ihre Beine an die Wand. Bewegen Sie die Fußspitzen auf und ab.

Moderates und regelmäßiges Ausdauertraining wie wandern, walken, Rad fahren oder schwimmen unterstützt die Sogwirkung des Herzens. Barfußlaufen fördert die Funktion der Muskelpumpe. Vertreten Sie sich so oft wie möglich die Beine. Nehmen Sie die Treppe anstatt des Aufzugs. Tragen Sie keine zu hohen Schuhabsätze. Vermeiden Sie einschnürende Kniestrümpfe oder zu enge Hosenbeine.

Vermeiden Sie langes Sonnenbaden, heißes Duschen, warme Wannen- oder Thermalbäder sowie Saunagänge. Bewährt haben sich regelmäßige kalte Fußbäder oder Wechselbäder mit kaltem Wasser.
Legen Sie abends Ihre Beine hoch, damit das Blut mit der Schwerkraft in Richtung Herz fließen kann.

Trinken Sie genug und bauen Sie Übergewicht ab. Auch Rauchen und die Einnahme der Antibabypille kann sich negativ auf Venen auswirken.

Verordnet Ihnen der Arzt Kompressionsstrümpfe, tragen Sie diese regelmäßig. Durch den gleichmäßigen Druck werden die Venen komprimiert und das Blut kann schneller fließen. Roer