Den Erreger von den Händen waschen

Grippeviren, Novoviren: Infekte wie diese breiten sich zur Zeit besonders stark aus. Wer sich schützen möchte, lässt Hygiene walten. Was ist dabei zu beachten?

Grippeviren, Novoviren: Infekte wie diese breiten sich zur Zeit besonders stark aus. Wer sich schützen möchte, lässt Hygiene walten. Was ist dabei zu beachten?

Wasser und Seife reinigen die Hän­de von sichtbarem Schmutz und unsichtbaren Krankheitserregern. Daher sollen die Hände nach jedem Toilettenbesuch, vor der Zubereitung von Mahlzeiten und vor jedem Essen gründlich gewaschen werden. Andere Erreger, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, haften auch an den Händen, etwa nach dem Niesen oder Husten. Daher dient hier ebenfalls Händewaschen der Vorbeugung, um sich und andere nicht anzustecken.

Mit Alkohol desinfizieren

Die Händedesinfektion ist die wichtigste und bewährteste Maßnahme. Dabei werden die Hände mit so viel Desinfektionsmittel benetzt, dass sie mindestens 30 Sekunden lang ständig feucht gehalten werden. Die Lösung wird unverdünnt auf die trockenen Hände gegeben. Dann werden die Hände von allen Seiten mit der Lösung benetzt: die Innen- und Außenseiten, die Fingerzwischenräume, Fingerkuppen und der Daumen.

Die gängigen Händedesinfektionsmittel enthalten Alkohol, der die Erreger tötet, und rückfettende Substanzen, um die Haut zu schonen. Sie sind wirksam gegen Bakterien, Hefepilze und begrenzt gegen Viren. Beispiele sind Sterillium oder Softaman.

  • Wer keine Farb- und Parfümstoffe verträgt, kann beispielsweise auf Sterillium classic pure zurückgreifen.
  • Ist ein breiteres Wirkungsspektrum erforderlich, weil Noroviren abgetötet werden sollen, ist beispielsweise Sterillium Virugard geeignet.

Desinfektion für unterwegs

Auf Reisen in Ländern mit geringem Hygienestandard oder auch nur beim Einkaufen oder Busfahren in Zeiten einer Grippe- oder Durchfallwelle sind große Flaschen mit Desinfektionsmittel unpraktisch. Für das Handschuhfach im Auto eignen sich die Kitteltaschen-Größen der Desinfektionsmittel. Oder es werden mit Desinfektionsmittel getränkte Tücher, sogenannte Wipes bzw. Tissues, verwendet. Sie sind in Spenderdosen oder einzeln verpackt im Handel, zum Beispiel als Sterillium Tissue oder Sagrotan. Praktisch für unterwegs sind auch gelartige Händedesinfektionsmittel, die auf der trockenen Hand verrieben werden, wie beispielsweise von Sagrotan oder 3M Nexcare.

Manche Erreger überleben an Türklinken, Telefonhörer bzw. Handys, Lichtschalter, Haltegriffe und Treppengeländer, Computertastaturen und WCs wochen- oder gar monatelang, sodass die betreffenden Flächen regelrechte Keimschleudern sein können. Alkoholhaltige Schnell-Desinfektionsmittel sind hier geeignet, die Infektionskette zu unterbrechen. Bacillol AF als Flüssigkeit oder Tissues oder Meliseptol rapid beispielsweise benetzen schnell und rückstandsfrei. Außerdem haben sie ein breites Wirkungsspektrum.
Wichtig ist, dass die Oberfläche alkoholbeständig ist.

Wer materialschonend desinfizieren muss, etwa bei empfindlichen Touchscreens oder Displays, kann beispielsweise auf Bacillol 30 Foam oder Bacillol 30 Tissues aus der Apotheke oder vergleichbare Produkte vom Elektronikhändler zurückgreifen.

Ausreichender Schutz vor Noroviren

Noroviren verursachen heftigen Brechdurchfall, begleitet von Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen, Fieber und einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. Noroviren sind hochansteckend. Sie gelangen in den Körper durch Schmierinfektion oder verschmutzte Gegenstände wie Türklinken. Aber auch, wenn das beim Erbrechen entstehende Aerosol – in der Luft schwebende Tröpfchen – eingeatmet wird, kann sich der Nächste anstecken.

Einen Impfstoff gegen Noroviren gibt es nicht. Deshalb spielt der Infektionsschutz durch Hygienemaßnahmen eine wesentliche Rolle. Kompliziert wird die Sache, weil Noro­viren Temperaturen von –20 bis +60 °C überleben und gegen die meisten Desinfektionsmittel widerstandsfähig sind. Gegen sie speziell wirkt zum Beispiel das oben erwähnte Sterillium Virugard. Zu beachten ist, dass hier die Hände zwei Minuten lang feucht gehalten werden müssen. Weil der enthaltene Alkohol die Haut trotz Rückfetter im Produkt austrocknet, sollten die Hände häufig eingecremt werden. Elke Kokemoor

Weitere Tipps lesen Sie im ausführlichen Beitrag in Wochenblatt-Folge 9/2015 auf Seite 97.