Pflegetipps für Trockenphasen

So übersteht der Rasen Trockenheit und Hitze

Gräser sind zwar recht robust, vertragen aber bei heißem Wetter nicht den üblichen Schnitt. Das Wässern in Trockenzeiten sollte mit System erfolgen.

Können Rasengräser aus dem trockenen Boden kein Wasser aufnehmen, kommt die Fotosynthese zum Erliegen. Die Pflanzen leben von ihren Zuckerreserven. Solche Trockenphasen können die meisten Gräser für einige Tage bis Wochen überstehen.

Beregnung zum Abkühlen

Bei Temperaturen von über 43 °C beginnt bei den ersten Gräsern die Eiweißzersetzung. Dabei sterben Zellen ab. Im Extremfall gehen Blätter und schließlich komplette Pflanzen verloren. Um das zu vermeiden, sollten Sie die Wettervorhersage im Blick haben. Kündigt sie einen extrem heißen Tag an, kühlen Sie Ihren Rasen etwa zwei Stunden vor Sonnenhöchststand (13 Uhr Sommerzeit), indem Sie ihn kurz bewässern. Eine Minute mit dem Schwenkregner oder eine Umdrehung eines Vollkreisregners reichen dazu bereits aus. Das Wasser soll in der Grasnarbe zwischen den Blättern und Trieben verbleiben und langsam verdunsten, um die Pflanzen zu kühlen.

Mähstopp bei trockener Hitze

Bei Trockenheit und Hitze mähen Sie gar nicht! Lassen Sie den Rasen in solchen Stresszeiten in Ruhe. Hält die Sommertrockenheit für längere Zeit an, werden Sie – je nach Bodenbeschaffenheit und Sonnenstunden im Rasenbereich – irgendwann bewässern müssen.

Ideale Schnitthöhe

Stellen Sie die Schnitthöhe Ihres Rasenmähers im Sommer um 1 bis 1,5 cm höher ein als im Frühjahr und im Herbst. Längere Halme bedeuten für die Gräser mehr Fotosynthesefläche. So können sie ein Gleichgewicht zwischen ihren tiefer wachsenden Wurzeln und der Blattmasse herstellen.

Für die Sommersaison wird die Schnitthöhe des Auffangmähers 1 bis 1,5 cm höher als im Frühjahr oder Herbst eingestellt. (Bildquelle: B. Lütke Hockenbeck)

Wer einen Mähroboter nutzt, stellt ihn auf einen Mittelwert zwischen „normaler“ Schnitthöhe und der üblichen Aufwuchshöhe, bei der wieder gemäht wird, ein. Mulchmäher, die das Schnittgut ja mehrfach zerkleinern, können nur geringere Zuwächse verarbeiten. Daher ist mit diesen Mähern, ebenso wie mit Spindelmähern, einmal häufiger pro Woche zu mähen.

Nur langes Wässern hilft

Wer täglich ein paar Minuten wässert, befeuchtet den Boden nur oberflächlich. Das fördert flach wurzelnde und meist unerwünschte Gräser. Durchfeuchten Sie den Boden beim Bewässern mindestens 10 cm tief. Als Faustregel gilt, dass 1 mm Niederschlag (1 l/m2) den Boden etwa 1 cm tief durchfeuchtet. Bringen Sie die erforderliche Wassermenge in mehreren Etappen mit kurzen Pausen zum Versickern des Wassers aus. Prüfen Sie mit Regenmesser und Spaten nach, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben.


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