Warum Juckreiz nach Brennholz schlagen?

Sie haben zwar keine Probe der Plagegeister übersandt, die von Ihnen beschriebenen Symptome lassen jedoch vermuten, dass Sie bei den Holzsägearbeiten im Freien von den Larven der Herbst- oder Erntemilbe Neotrombicula autumnalis (Shaw) attackiert wurden.

Die Herbstmilbe hat einen ganz speziellen Lebenszyklus. Die räuberisch lebenden erwachsenen Milben, die etwa 2 mm groß werden, haarig und kräftig rot sind, legen ihre Eier in der Bodenvegetation ab und die winzigen Larven (0,2 bis 0,3 mm), die aus den Eiern schlüpfen, klettern auf Grashalme, Pflanzen und sicherlich auch aufgesetzte Holzpolter. Dort warten die Larven auf warmblütige Wirtstiere, wobei auch der Mensch als Wirt durchaus infrage kommt. Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen öffnen sie die Haut, injizieren ein Sekret und saugen Lymphe und aufgelöstes Wirtsgewebe ein. Dieser Saugvorgang benötigt etwa sechs bis acht Stunden. Nachdem sich die Larven haben abfallen lassen, um im Boden ihre Entwicklung fortzusetzen, beginnt bei dem befallenen Menschen ein sehr unangenehmer Juckreiz. Dieser Juckreiz kann besonders durch die Wärme im Bett noch verstärkt werden. Nach einigen Tagen klingen die Symptome dieser als Trombidiose oder Erntekrätze bezeichneten Krankheit zumeist ab.

Das Vorkommen der Erntemilbe erstreckt sich über ganz Europa, wobei Gärten, Waldränder und Wiesen wohl bevorzugt werden. Sie ist in manchen Gebieten herdförmig stärker verbreitet, wobei solche Herde früher eher im Süden vorzufinden waren.

Dicht geschlossene Kleidung, hohe Stiefel, die gegebenenfalls mit Repellents (etwa Autan) besprüht werden, sowie Kleidungswechsel und Duschen möglichst unmittelbar nach der Arbeit, dürften die Gefahr um einiges minimieren.

Die Behandlung der Erntekrätze besprechen Sie vorzugsweise mit Ihrem Hausarzt.