Triticale vor Raps?

Um in der oftmals sehr kurzen Zeitspanne zwischen Getreideernte und der folgenden Rapsaussaat eine gute Grundboden- und Saatbettbereitung sicherzustellen, stellt die frühräumende Wintergerste die sicherste Vorfrucht dar. Dies insbesondere dann, wenn witterungsbedingt die Anzahl der schon knapp verfügbaren Feldarbeitstage zwischen Getreideernte und Rapssaat (vier bis fünf Wochen) noch stärker eingeschränkt wird. Daher sollte die Gerste in der Fruchtfolgestellung auf jeden Fall vor dem Raps platziert werden. Triticale als Vorfrucht zu Raps wäre „lediglich“ eine Option, wenn sie, frühzeitig als GPS geerntet, „rentabel“ in eine benachbarte Biogasanlage „eingespeist“ werden kann.

Da es sich bei Ihnen um einen reinen Marktfruchtbetrieb handelt, ist anstelle des Triticale über eine Vorzüglichkeit der Integration einer Sommerung in die Fruchtfolge nachzudenken. Dies würde unter anderem auch die Möglichkeit einer nachhaltigen Beseitigung von Bodenstrukturschäden und eine bessere Ungrasbekämpfung im Wintergetreide ermöglichen. Sommerweizen hat unter den Sommergetreidearten die höchste Ertragsleistung oftmals auf dem Niveau der Wintergersten- bzw. Triticaleerträge –, einen höheren Erzeugerpreis (Winterweizenniveau) und eine höhere Qualität (A- und E-Sorten) und damit auch die höchste Rentabilitätserwartung. Alternativ kann auch Sommerhafer oder -gerste nach vorheriger Absprache mit dem Handel im Rahmen der gegebenen Standortbedingungen in Erwägung gezogen werden. Grundsätzlich sind die Besonderheiten eines Sommergetreideanbaues zu beachten und mit den eigenen Standortbedingungen abzugleichen.