Die Probe enthielt acht Kleinschmetterlinge aus der Überfamilie der Palpenmotten (Gelechioidea). Zu dieser Faltergruppe gehören verschiedene Familien vorwiegend kleiner Motten. Die Lebensweise der Larven ist recht verschiedenartig, manche minieren, andere leben in versponnenen Trieben. Viele Arten kommen nur an bestimmten Pflanzen vor. Auch in Haus und Hof kommen gelegentlich Palpenmotten vor. Hier sind insbesondere die Kleistermotte (Endrosis sarcitrella) sowie die Samenmotte (Hofmannophila pseudopretella) zu nennen. Diese Arten kommen in Wespen- und Vogelnestern, aber auch in feucht gewordenem Getreide vor. Einige entwickeln sich auch in Polstermöbeln in zu feuchten Wohnungen. Insofern könnte es sein, dass die bei Ihnen in größerer Zahl auftauchenden Motten eine ähnliche Lebensweise pflegen.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser Motten ist es unerlässlich, die Brutstätte der Tiere ausfindig zu machen. Irgendwo in Ihrem Haushalt haben sich die Tiere an feuchten Substanzen pflanzlicher oder tierischer Herkunft oder auch in Wespen- oder Vogelnestern entwickelt. Auch ein benachbarter Kornspeicher oder Zwischenböden im Hause könnten Material enthalten, das den Raupen der Motten als Nährsubstrat dient. Die Brutstätte mit den Raupen gilt es zu vernichten. Anschließend sollten die Schädlinge verschwinden und auf eine chemische Bekämpfung kann dann verzichtet werden. Die beim Wegwischen der Tiere entstehende Staubschmierspur besteht aus den Schuppen dieser Insekten.
(Folge 45-2018)