Schüler auf Hof beschäftigen?

Sie können Ihre Kinder in Ihrem Betrieb grundsätzlich sozialversicherungsfrei beschäftigen. Schüler gelten als nicht berufsmäßig arbeitend und können damit kurzfristig beschäftigt werden. Da sie nur von Mai bis Juni arbeiten sollen, wäre auch die Drei-Monats-Grenze gewahrt.

Um die Löhne mit 5% pauschal zu versteuern, müssten die Beschäftigungen die strengen Voraussetzungen erfüllen. Zunächst müsste es sich um typische land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten handeln. Zudem dürfte es sich bei den Aushilfen um keine land- oder forstwirtschaftlichen Fachkräfte handeln. Beide Voraussetzungen dürften hier wohl erfüllt sein, da Ihre Kinder keine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert haben. Weitere Voraussetzung wäre, dass der Lohn bei einer 5%igen Pauschalierung nicht über 12 € brutto/Stunde liegt. Die von Ihnen angedachten 13 € wären damit zu hoch angesetzt.
Darüber hinaus müsste es sich um saisonale Tätigkeiten handeln. Auch wenn dieser Begriff auslegbar ist, kann man bei den von Ihnen genannten Arbeiten wohl eher davon ausgehen, dass es sich nicht um saisonale Tätigkeiten handelt. Unkraut bekämpfen kann man zumindest in der gesamten wärmeren Jahreszeit. Auch Gülle fahren und einarbeiten kann man grundsätzlich fast das ganze Jahr. Dass die Düngeverordnung die Ausbringungszeit beschränkt, dürfte hier nicht maßgeblich sein.

Im Ergebnis könnte also die pauschale Besteuerung mit 5 % nicht infrage kommen. Deshalb müssten Sie den Lohn nach der individuellen Steuerklasse Ihrer Kinder versteuern.

Wenn Sie „enge“ Mifas, also Ehepartner, Eltern, Kinder, kurzfristig beschäftigen, sind Sie verpflichtet, nur die Dauer der täglichen Arbeitszeit aufzuzeichnen. Doch ein schriftlicher Vertrag ist erforderlich. Er muss vor Aufnahme der Beschäftigung von beiden Seiten unterschrieben werden. Musterverträge erhalten Sie zum Beispiel vom Westfälisch-Lippischen landwirtschaftlichen Arbeitgeberverband (WLAV).