Die Probe enthielt zwei Falter der Hummelmotte Aphomia sociella (Linné 1758). Dieser Kleinschmetterling gehört zur Familie der Zünsler und zur Unterfamilie der Wachsmotten. Die Hummelmotte erreicht eine für einen Kleinschmetterling beachtliche Flügelspannweite von mehr als 40 mm. Die Weibchen werden größer als die Männchen und verfügen über deutlich größere und vorgestreckte Lippentaster.
Die Flügelzeichnung ist eher unscheinbar: Die Vorderflügel sind rötlich braun und weißlich, die Hinterflügel hellgrau mit einem dunkleren Saum. Die Falter erscheinen von Juni bis September.
Die Raupen dieses Falters sind gelblich gefärbt, die Kopfkapsel ist bräunlich. Sie leben gesellig in Hummel- oder Wespennestern, wo sie sich von Waben, Abfällen und der Brut ernähren.
Im Gegensatz zu den eigentlichen Wachsmotten ist die Hummelmotte nicht auf Wachs für ihre Ernährung angewiesen. Sie kommen auch in verlassenen Vogelnestern oder an Holzstapeln vor. Die Larven fertigen dichte Gespinstballen, in denen sie sich in spindelförmigen Kokons etwa im Februar verpuppen. Aufgrund dieser Lebensweise kann dann plötzlich eine größere Anzahl an Faltern in Häusern auftauchen. Hier sind die Tiere lästig, es sind aber keine Schädlinge.
Im konkreten Fall haben die Hummelmotten sich möglicherweise in der Nähe des Zimmers entwickelt. Vielleicht war im Rollladenkasten oder im Mauerwerk ein Hummelnest, vielleicht in der Nähe auch ein altes Vogelnest. Da die Tiere keine Schädlinge sind, können sie ins Freie verbracht oder mit dem Staubsauger „bekämpft“ werden.
Interessant ist in dem Zusammenhang die Biologie der Hummelmotte. Wenn Hummel-, Wespen- oder Hornissennester von der Hummelmotte besiedelt werden, bedeutet dies in aller Regel das vorzeitige Ende des jeweiligen Volkes. Die Staaten bildenden Hautflügler sind nicht in der Lage, die eingedrungenen Mottenlarven zurückzudrängen und ihre Brut vor den gefräßigen Mottenlarven zu schützen.