„In der Regel“ ist es hilfreich, die Zeit der Menstruation nicht als Krankheit zu begreifen, sondern möglichst entspannt anzugehen. Gegen Bauch- und Rückenschmerzen hilft eine Wärmflasche, bei Krämpfen oder Kopfschmerzen können Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga hilfreich sein. Leichte Bewegung wie spazieren gehen oder schwimmen ist nicht nur erlaubt, sondern tut vielen Frauen gut. Leistungs-, vielleicht auch Schulsport soll ein paar Tage pausieren. Helfen diese Maßnahmen nicht, können in den ersten Tagen der Regel Schmerzmittel verabreicht werden.
Ein spezielles Medikament gegen Menstruationsschmerzen gibt es allerdings nicht. Außer Acetylsalicylsäure, die die Blutgerinnung hemmt, sind alle nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmittel geeignet, die das Mädchen gut verträgt. Die genannten Dosierungen gelten ab zwölf Jahren.
Paracetamol gilt als gut verträglich, wirkt mit vier bis sechs Stunden jedoch nur relativ kurz. Die Höchstdosis von zwei Tabletten als Einzeldosis und acht Tabletten in 24 Stunden ist strikt einzuhalten.
Um einen langen Schulalltag besser zu überstehen, bieten sich länger wirksame Arzneistoffe an. Ibuprofen (400 mg bis dreimal täglich) wirkt bis zu acht Stunden, Naproxen (200 mg bis dreimal täglich) wirkt sogar zwölf Stunden. Eine weitere Alternative ist Diclofenac (25 mg bis dreimal täglich, ab 14 Jahre). Es wirkt allerdings nur vier bis sechs Stunden.
Bei Krämpfen im Bauchraum hat sich der Wirkstoff Butylscopolamin bewährt (ein bis zwei Tabletten als Einzeldosis, bis sechs Tabletten pro Tag). Im Präparat Buscopan plus ist dieser Wirkstoff mit 500 mg Paracetamol kombiniert, sodass neben einer krampflösenden auch eine schmerzlindernde Wirkung vorhanden ist.
Bei stärkeren Schmerzen ist dagegen eine Kombination von Butylscopolamin mit einem der länger wirksamen Schmerzmittel durchaus sinnvoll.
Weil bei Regelschmerzen ein Zeitraum von vielen Stunden bis Tagen abzudecken ist, ist die nächste Tablette schon einzunehmen, bevor die erste ihre Wirkung verloren hat. Durch diese Überlappung von vielleicht einer halben Stunde bricht der Schmerz nicht wieder heftig durch. Insgesamt reicht eine geringere Schmerzmitteldosis, als wenn der wieder stark gewordene Schmerz eingedämmt werden muss. Außerdem lohnt es sich, verschiedene Darreichungsformen auszuprobieren. Eine Weichgelatinekapsel oder ein Granulat zum Auflösen kommen schneller zur Wirkung als eine Filmtablette.
Reichen die genannten Maßnahmen nicht aus, sollten Sie Ihre Tochter dem Frauenarzt vorstellen, um eine behandlungsbedürftige Störung abzuklären. Oder der Arzt verordnet ein Hormonpräparat in Form der „Pille“. Dadurch lassen Menstruationsbeschwerden häufig deutlich nach.