Schwarze und schleimig-klebrige Fruchthüllen von Walnüssen sind ein typisches Schadbild der Walnuss-Fruchtfliege. Auch die eingesandten Nüsse zeigten dieses Schadbild, allerdings waren in der Fruchthülle keine Larven nachzuweisen.
Die Walnuss-Fruchtfliege (Rhagoletis completa) stammt aus Nordamerika und wurde erstmals 2004 in Deutschland nachgewiesen. Sie bedroht besonders den kommerziellen Walnuss-Anbau. Die Flugzeit der erwachsenen Tiere beginnt etwa Mitte Juni und dauert bis in den September hinein. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier in die Fruchthülle der Walnüsse. Die sich daraus entwickelnden Larven ernähren sich von der Fruchthülle, die in der Folge schwarz und schleimig wird. Die Larven lassen sich anschließend zu Boden fallen, um sich dort zu verpuppen. Im Folgejahr schlüpfen dann die erwachsenen Tiere, und der Zyklus beginnt erneut.
Die Larven beeinträchtigen durch ihre Fraßtätigkeit die Nährstoffversorgung der Nuss. Diese wird dadurch häufig nicht komplett ausgebildet, bleibt klein oder kommt nicht zur Reife. Die Nüsse können jedoch wie gewohnt verzehrt werden, da sich die Larven ausschließlich von der Fruchthülle ernähren. Um eine Verbreitung der Walnuss-Fruchtfliegen zu unterbinden, sollten die befallenen Nüsse nicht über den Kompost, sondern in verschlossenen Plastiktüten über den Hausmüll entsorgt werden. Handelsübliche Gelbtafeln können ab Juli in die Bäume gehängt werden, um zumindest einen Großteil der Fruchtfliegen zu fangen.
Zu erwähnen ist, dass die eingesandten Walnüsse auch den Schadbildern des Bakterienbrandes (Xanthomonas campestris pv. juglandis) und der Marssonina-Krankheit (Marssonina juglandis) ähnlich sind. Beim Bakterienbrand und bei der durch einen Pilz verursachten Marssonina-Krankheit sind zusätzlich auf dem Laub schwarz-braune Flecken zu beobachten. Beide Krankheiten treten vergleichsweise häufig auf. Deshalb ist es durchaus möglich, dass sie auf Ihren Walnussbäumen ebenfalls vorkommen. Die Befallsgefahr für das kommende Jahr lässt sich vermindern, indem das gesamte Laub und alle Früchte entfernt werden.