Keine Bienen – keine Kirschen?

Wir haben drei ältere Kirschbäume mit mächtigen Kronen, die jedes Jahr üppig blühen, aber nie Kirschen tragen. Die Bäume stehen an der Nordseite, etwa 70 m von einem bewaldeten Hügel entfernt. Kann es sein, dass die Bienen dort nicht hinkommen?

Grundsätzlich sind Kirschbäume bei Bienen sehr beliebt, weil sie zu den ersten großen Bienenweiden im Jahr gehören und reichlich Nektar und wertvollen Pollen für die Aufzucht der Sommerbienen liefern.

Höchstwahrscheinlich liegen Sie mit Ihrer Annahme richtig, dass es keine Bienen in der Nähe Ihrer Bäume gibt. Sind Bienenvölker weiter als 1 km von den Bäumen entfernt, so finden die Sammelbienen in der direkten Umgebung des eigenen Standortes genug Nahrung und fliegen nicht oder zumindest zu wenig zu den entfernten Trachtbäumen. In diesem Fall hilft es, einen Imker zu bitten, mindestens ein bis zwei Völker in direkter Nähe zu den Kirschbäumen aufzustellen oder selbst zum Imker zu werden.

Ein weiterer Grund für das Fehlen der Bestäuber kann natürlich auch der Standort sein. Kühle, windige und schattige Lagen, eventuell auch Nordhänge, locken nicht so viele Bestäuber an. In Ihrem Fall könnte beides zusammenkommen.

Andere Bestäuberinsekten, hier sind vor allem die sozialen Hummeln zu nennen, verfügen zur Kirschblüte noch nicht über Arbeiterinnen. Hier sieht man nur die Königinnen einzeln fliegen. Das einzelne Tier schafft viel und bestäubt effektiv, doch leider nicht in der Menge wie ein Bienenvolk.