In den hölzernen Bauelementen Ihrer alten Waage haben sich offenbar Holzwürmer eingenistet. Als solche werden die Larven des Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum De Geer) bezeichnet, die eine Körperlänge von 5 bis 7 mm erreichen und hinsichtlich ihrer Form ein wenig an kleine Engerlinge erinnern. Der Käfer selbst wird etwa 3 bis 5 mm lang. Im Freien kommt diese Art aus der Familie der Poch- oder Nagekäfer (Anobiidae) seltener vor, an verarbeitetem Holz ist sie jedoch unser häufigster Schädling. Hier können die Larven verbautes Holz, alte Möbel oder geschnitzte Kunstgegenstände oft siebartig durchlöchern, sodass die Werkstücke regelrecht pulverisiert werden. Das Schadbild der Holzwürmer ist gekennzeichnet durch runde Ausfluglöcher (Ø ca. 1 bis 2 mm), an denen oft Bohrmehl austritt, und im Querschnitt runde Fraßgänge (Ø 2 bis 3 mm) der Larven.
Im konkreten Fall ist zunächst zu prüfen, wie weit der Befall an den einzelnen Werkstücken der Waage schon fortgeschritten ist. Falls das Holz bereits weitgehend gefressen und zerfasert wurde, ist nur der Austausch der Elemente gegen neue Holzstücke erforderlich.Handelt es sich hingegen um einen Befall im Anfangsstadium, so können noch Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden.
Eine Möglichkeit wäre eine thermische Behandlung. Dazu sollte die gesamte Waage oder auch nur die befallenen Bauteile in einen Ofen oder auch in eine Sauna gegeben werden. Bei Temperaturen über 60 bis 70 °C und einer Einwirkzeit von ein bis zwei Stunden dürften alle Insekten abgetötet werden.
Auch eine chemische Behandlung könnte erwogen werden. Hierzu sind verschiedene Holzschutzmittel im Fachhandel verfügbar, die auf das Holz gepinselt oder in die Bohrlöcher gespritzt werden.