In der hier vorgelegten Probe fanden sich zwei vertrocknete Gartenwanzen. Dieses Insekt, das gelegentlich auch als Große oder Graue Feldwanze bezeichnet wird, trägt den wissenschaftlichen Namen Rhaphigaster nebulosa (Poda). Es gehört zur Familie der Baum- oder Schildwanzen (Pentatomidae), ist graubraun gefärbt und weist ungleichmäßig verteilte Punktgruben auf der Oberseite auf. Die Unterseite ist hellbeige und mit schwarzen Punkten besetzt. Die Fühler der Gartenwanze sind schwarz, die letzten Glieder an der Basis allerdings hellgelb geringelt. Die Seitenränder des Hinterleibs sind auf der Oberseite abwechselnd schwarz und weißlich gefleckt. Charakteristisch ist ein langer, kopfwärts weisender Dorn auf der Bauchseite dieser Wanzen. Die geflügelten Geschlechtstiere erreichen eine Länge von etwa 14 bis 16 mm.
Über die Lebensweise sind unsere Kenntnisse noch recht lückenhaft. Die Tiere leben auf verschiedenen Laubbäumen, wobei sie sich vom Pflanzensaft ernähren, den sie mit ihrem Saugrüssel aufsaugen. Aber auch an toten Insekten sollen die Tiere mitunter saugen. Nennenswerte Pflanzenschäden scheinen die Gartenwanzen dabei jedoch nicht anzurichten. Im Herbst suchen die Gartenwanzen Verstecke zum Überwintern und in unserer Kulturlandschaft finden sie diese natürlich auch an und in Häusern. In manchen Jahren häufen sich deshalb Meldungen über das vermehrte Auftreten dieser Tiere in Häusern.
Eine Gefahr für den Menschen geht von den Tieren nicht aus. Wenn man die Tiere in die Enge treibt, können sie allerdings schmerzhaft stechen. Darüber hinaus können die Wanzen aus ihren Stinkdrüsen ein übel riechendes Sekret absondern. Bei Ihnen fallen die Tiere aus der Holzdecke des Dachbodens. Es ist also wahrscheinlich, dass einige dort oben überwinterten.
Wenn die Tiere Ihnen lästig sind, sollten Sie diese zusammenfegen oder mit dem Staubsauger „bekämpfen“. Falls Tiere in größerer Zahl in bestimmten Ritzen, Mauerfugen oder auch Rollladenkästen vorkommen, mag im Einzelfall auch der Einsatz eines Insektizids angezeigt sein. Mit den steigenden Temperaturen im Frühling werden die überlebenden Tiere jedenfalls wieder beweglich und wandern zurück in den Garten.