Wenn Sie Schnecken als Verursacher der Fraßschäden ausschließen können, sollten Sie die Beete in den frühen Nachtstunden mit der Taschenlampe auf Ohrwürmer kontrollieren. Da es in den vergangenen Wochen sehr trocken war, suchten die Tiere vermutlich saftige Blätter, um ihren Feuchtigkeitsbedarf zu stillen. Das warme Frühjahr kann zusätzlich zu einer massenhaften Vermehrung der Insekten beigetragen haben.
Ohrwürmer gelten allgemein als Nützlinge und werden bewusst im Garten angesiedelt. Die 10 bis 15 mm großen Insekten mit der auffälligen Zange am Hinterleib verkriechen sich tagsüber unter loser Rinde, im Laub oder zwischen Blattwerk. Sie lieben feuchte, dunkle Plätze, wo sie sich zu Schlafgemeinschaften zusammenfinden.
Unter günstigen Lebensbedingungen in den Gärten können die Insekten in größerer Anzahl auftauchen. Die Weibchen legen 50 bis 90 Eier in angelegte Bodennester. Die Larven sehen ausgewachsenen Ohrwürmern ähnlich. Sie sind Allesfresser, nutzen pflanzliche wie auch tierische Nahrung. Weil sie reichlich Blatt- und Blutläuse sowie deren Eier vertilgen und auch Pilzrasen abfressen, betrachten wir sie im Garten als Nützlinge. Es gibt aber auch Meldungen, dass Ohrwürmer Früchte wie Erdbeeren und Trauben, die Blütenknospen von Chrysanthemen und Dahlien anfressen. Von einer Bekämpfung der überwiegend nützlichen Insekten sollte man absehen. Siedeln Sie Tiere an einen Gartenplatz außerhalb der Jungpflanzenbeete um. Dazu stellen Sie mit Laub oder Stroh gefüllte Blumentöpfe in die Beete. Wenn sich dort Ohrwürmer verkrochen haben, setzen Sie die Töpfe um. Ausgiebiges Wässern der Gemüsereihen mit Bohnen und Sommerblumen vergrämt die Tiere.
(Folge 25-2019)