Die Wahl der „richtigen“ Rasse für die Kaninchenmast hängt in erster Linie von dem bei Ihnen am Markt gewünschten Endprodukt und Produktionsziel ab. Möchten Sie ganze Tiere, Schlachtkörper-Teilstücke oder Teilfertigprodukte vermarkten? Wollen Ihre Kunden eher leichtere Schlachtkörper oder sollen es schwerere Tiere sein? Über diese Fragen müssen Sie sich Gedanken machen.
Häufig werden Kaninchen mit Schlachtgewichten von 3 bis 3,5 kg vermarktet, manchmal aber auch leichter, da die Kundenfamilien heute meist nicht mehr sehr groß sind. Deshalb werden auch häufig Hybriden wie das Zikahybridkaninchen als Ausgangsbasis für die Zucht gewählt. In diesem Fall benötigt man die weibliche Zika-Linie und die dafür vorgesehenen Rammler. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Tiere aus der Rassekaninchenzucht zu verwenden und mit Wechsel- oder Rotationskreuzungen zu arbeiten. Hierbei werden die besten weiblichen Tiere immer wieder aus dem eigenen Bestand verwendet und man muss nur die Rammler der jeweils benötigten Rasse zukaufen. „Neuseeländer“, „Helle Großsilber“ aber auch „Wiener“ und „Kalifornier“ sind dafür geeignete Rassen – falls leichtere Schlachtgewichte angestrebt werden, auch „Holländer Kaninchen“.
Wichtig für die Zucht ist eine gute Tiergesundheit. Diese erfordert Sorgfalt beim Hygienemanagement in der Herde und im Betrieb. Für zugekaufte Tiere ist auf alle Fälle eine Quarantäne einzubauen.
Was die Nutzungsdauer betrifft, so kann man bei Wirtschaftskaninchen eine Häsin so lange nutzen, wie sie fruchtbar ist und gute Aufzuchtleistungen bringt. Es ist möglich, dass Häsinnen drei, vier und fünf Jahre und Rammler sogar noch länger in der Zucht bleiben. Entscheidend sind sichere Würfe und eine gute Aufzuchtleistung mit niedrigen Verlusten: Es kommt auf die Nachkommenzahl und die aufgezogenen Jungtiere je Häsin an. Viele Jungtiere und verkaufte Schlachttiere pro Häsin sind für die Wirtschaftlichkeit entscheidender als das letzte Gramm tägliche Zunahme.